Der zweite Hock‘n‘Rock im Skulpturenpark in Grafenhausen wird zur wilden Rockparty. Das ändert auch ein heftiger Regenschauer gegen Ende der Veranstaltung nicht. Der groovige Gitarrenrock der Band Die Schwarze Marie und das Comeback der Sidling Sisters lockte am Samstag viele Besucher an, was die Veranstalter, den Verein Black Forest Cuture gefreut haben dürfte. Denn der Mut zum zweiten Open Air wird belohnt. Von ganz jung in der einstelligen Größenordnung bis weit über 70 ging das Alter der Zuhörer, und alle waren begeistert, was die Bands aus Grafenhausen können. Mit Applaus geizten sie nicht, sie klatschten, sangen und am Ende tanzten sie.
Die Schwarze Marie prangte als großes Banner an der Wand der Bühne. Die gleichnamige Band bewies nach ihrem ersten Club-Konzert in der Zäpfle-Bar in Rothaus vor ein paar Wochen, dass ihr Gitarrenrock mit deutschen Texten auch auf der Open-Air-Bühne funktioniert. Ihre bissigen und auch mal ironischen Texte – die Kirche oder raffgierige Geschäftemacher kommen nicht gut weg – stimmen zum Nachdenken an. Es gibt aber auch Songs zum Mitklatschen wie „Oben“. Ohne Zugaben durften sie die Bühne nicht verlassen. Ein Blick auf die Website der Band lohnt, demnächst sind die Musiker um Sänger Ralf Rosa zusammen mit den Schweizer Hardrockern „Gotthard“ auf der Bühne in Tuttlingen.
Ob sie den Acker immer noch beben lassen können? Gespannt waren alle auf die Sidling Sisters. Drei Jahre waren Manuel, Jörg, Benjamin und Julian (alle tragen den Familiennamen Seidler) von der Bühne verschwunden. Der Grund war eine Babypause, der Nachwuchs aller Bandmitglieder zusammen ist auf vier Jungen und zwei Mädchen angewachsen. Peter Jäger, Vorsitzender von Black Forest Culture, ist mit zweien der Seidler-Jungs in die Schule gegangen. Seine Idee fürs Come Back kam gut an und seit Januar hat die Band für den Auftritt geprobt. Beim ersten Song wurde klar: Es hat sich gelohnt. Das Publikum sang lautstark mit, der Abend wurde zur Rockparty. Höhepunkt ist das Lied „Wo die wilden Weiber wohnen“. Die Frauen im Publikum nahmen die Anrede überhaupt nicht krumm und tanzten „wild“ mit. Gegen Ende kam ein heftiger Regenschauer nieder. Aber kaum einer flüchtete nach Hause, die Stimmung wurde eher noch besser. „So ein tolles Konzert haben wir noch nie erlebt“, lautete die einstimmige Aussage der Bandmitglieder.