Jetzt wird wahr, worauf die Brendener schon lange gewartet haben: Die Brendener Dorfhalle wird neu gebaut. Es sei ein wichtiges Signal für das Dorf, betont Ortsvorsteher Ralf Isele: „Für Brenden ist die Dorfhalle das wichtigste Gebäude.“ Diese Bedeutung zeigte sich auch dieser Tage bei den ehrenamtlichen Eigenleistungen beim Abriss der Halle.
Das gesamte Innere der Halle wurde von freiwilligen Helfern abgebaut und entsorgt. Annähernd jeden Tag fanden sich bis zu 35 Freiwillige, darunter natürlich Mitglieder von der Trachtenkapelle, der Guggenmusik, der Feuerwehr oder dem Kirchenchor ein, um das Innenleben des Gebäudes herauszureißen.
Die Bühne wurde abgebaut, der Thekenbereich, ebenso die Küche und die sanitären Anlagen. „Ich fand dieses ehrenamtliche Engagement einfach super“, schildert der Ortsvorsteher. Insgesamt wurden 540 Arbeitsstunden geleistet, ein Zeichen, wie sehr den Brendenern ihre Dorfhalle am Herzen liegt.

Die Geschichte
Die Dorfhalle Brenden wurde Ende der 1960er Jahre errichtet, 1971 erweitert und 1974 kamen Küche und Sanitäranlagen hinzu. Die Dorfhalle beherbergt nicht nur den Veranstaltungsraum und die Freiwillige Feuerwehr, sie ist vielmehr für die landwirtschaftlichen Betriebe in Brenden konzipiert worden und wird von den Landwirten, die sich als „Maschinengemeinschaft Brenden“ organisiert haben bis heute in dieser Funktion genutzt. Und das soll so bleiben: Kartoffelkeller, Maschinenraum, Waage und Schlachtraum bleiben erhalten.

Der Neubau
Die neue Dorfhalle soll am selben Platz errichtet werden, an dem die bisherige stand. Der Veranstaltungsraum wird bis auf den Estrich abgerissen, dazu noch die bisherige Feuerwehrunterkunft und weitere vier Meter des bisherigen Baus.
Die Feuerwehr wird im Untergeschoss auf der Südseite in einem Anbau untergebracht. Während die Größe des Veranstaltungsraumes einschließlich der Bühne ungefähr dieselben Ausmaße aufweisen wird, werden die sanitären Anlagen um die Fläche des ehemaligen Feuerwehrdomizils erweitert.

Zusätzlich soll daneben ein Raum entstehen, der als Sitzungszimmer für den Ortschaftsrat fungieren kann. Vergrößert wird auch der Küchenbereich. Neben der Bühne wird es einen weitere Kapazitäten geben, etwa für einen Probenraum für Kirchenchor oder Singgruppe oder als Café bei Veranstaltungen.
Das bisherige Satteldach wird einem Pultdach weichen, sodass die Front der Nordseite eine Höhe von rund sieben Metern bekommen wird. Die bestehende Photovoltaik-Anlage wird auf dem neuen Dach wieder aufgebracht und eventuell erweitert. Eine Pelletsheizung wird für Wärme in dem Gebäude sorgen.
„Wir möchten beim Bau so viel Holz wie möglich verwenden“, sagt Ortsvorsteher Isele. Wegen des Brandschutzes müsse aber ein bestimmter Teil der Halle in Beton-Massivbauweise errichtet werden. Der Ortsvorsteher hofft, dass die neue Brendener Dorfhalle an St. Laurentius (Anfang August) 2024 eingeweiht werden kann, das traditionelle Kirchenfest in Brenden.

Die Kosten
Die Kosten für die neue Dorfhalle liegen nach Aussage von Rechnungsamtsleiter Martin Blum bei gut 3 Millionen Euro. Zuschüsse sind bewilligt in der Summe in Höhe von 1,625 Millionen Euro.