Christian Seifried

Der Monat Mai steht im katholischen Kirchenjahr im Zeichen der Maiandachten, die nicht nur in großen Kirchen, sondern auch in kleinen Kapellen stattfinden. Eine davon ist die Laurentiuskapelle, die seit 40 Jahren besteht. Dieser runde Geburtstag wurde nun mit einer Maiandacht, gestaltet von den Ministranten St. Fides und der Bläserjugend Grafenhausen, gebührend gefeiert.

Ist diese Tradition auch heute noch ungebrochen? Die Frage beantwortete Pater Christoph, Leiter der Seelsorgeeinheit Oberes Schlüchttal, nach der Maiandacht in Grafenhausen an der Laurentiuskapelle oberhalb der Tannenmühle mit einem klaren Ja. Er habe in diesem Jahr sogar den Eindruck, dass die Andachten in neuzeitlichen Formen „belebt und sehr gut besucht wurden“. Allein nur traditionelles Marienliedgut bei den Andachten gehöre heute der Vergangenheit an. Wie bereits in früheren Jahren spielten heute wieder Emotionen beim Singen unterschiedlichen Liedgutes eine größere Rolle, die nach den Worten von Pater Christoph bei den Andachten auch mit „Freude gelebt“ werde. Verteilt über den gesamten Monat Mai findet in Grafenhausen jede Woche mindestens eine Maiandacht statt. Zum 40-jährigen Bestehen zeigte sich die Laurentiuskapelle besonders schön hergerichtet und mit prächtigen Blumengestecken reich geschmückt. Auch wenn ein kühler Abendwind wehte, war die Maiandacht von zahlreichen Besuchern stark frequentiert. Gestaltet wurde die Zeremonie von Waltraud Baschnagel, unterstützt von den Ministranten der Kirche St. Fides. Sie freute sich, dass Pater Christoph trotz seiner Terminflut an der kleinen Jubiläumsfeier teilnehmen konnte. Für die musikalische Umrahmung der feierlichen Andacht sorgte die Bläserjugend Grafenhausen unter der Leitung von Karola Bächle.

Das kleine Gotteshaus, das oberhalb der Tannenmühle am Waldrand liegt, war ursprünglich als Haus- und Hofkapelle gedacht und wurde von dem Ehepaar Fritz und Hildegard Baschnagel erbaut. „Schon als kleiner Junge hatte Fritz davon geträumt, eine Kapelle zu bauen“, berichtete die Seniorchefin der Tannenmühle von den Plänen ihres im Jahr 2011 verstorbenen Mannes und fügte an, dass dies vor allem aus Dankbarkeit für die damals gute Entwicklung in der Familie und des Betriebes der Tannenmühle realisiert worden sei. Die Kapelle wurde dem Heiligen Laurentius gewidmet und vor vier Jahrzehnten mit einem Festakt geweiht.