Obermettingen – Über dem Eingang zum Stall des Pferdezüchters Hugo Gantert in Obermettingen zeigt eine Fülle an Gold-und Silbermedaillen, erste und zweite Preise die züchterischen Erfolge. Vor wenigen Tagen kamen zwei neue dazu: Bei der Fohlenschau in St. Märgen, Zentrum des Schwarzwälder Kaltbluts, konnte Hugo Gantert erneut Zuchterfolge verbuchen.
Das vier Monate alte Stutenfohlen Lotte errang von 71 vorgestellten Fohlen eine Goldmedaille des Pferdezuchtverbandes Baden-Württemberg. Auch das etwas jüngere Stutenfohlen Lina wurde prämiert, es erhielt eine Silbermedaille.
Hugo Ganterts (75) Liebe zu den Pferden ist sprichwörtlich. Er beschäftigt sich schon immer mit Pferden, seit 29 Jahren züchtet er das Schwarzwälder Kaltblut. Es begann 1987, als er die Schwarzwälder Stute Ramona erwarb. Über 20 Jahre lang stand sie im Stall in Obermettingen, prämiert mit dem ersten Staatspreis und konnte auf eine große Anzahl von Nachkommen blicken. Gantert ist stolz auf seine Zuchterfolge und den guten Eindruck, den seine Tiere bei der Fohlenschau hinterlassen.
Täglich trifft man den Pferdezüchter im Stall bei seinen Schwarzwäldern an, denn Zuchterfolg ist mit viel Arbeit verbunden, was für den rüstigen Rentner aber mehr Vergnügen ist. Er freut sich immer aufs Neue, wenn er bei seinen Pferden im Stall oder auf der Koppel sein kann. Und schön anzusehen sind die Tiere allemal. Ganters Stuten und Hengste sind allesamt leistungsgeprüfte Tiere. Stute Lisa, Mutter von Stutenfohlen Lina, ist derzeit zur Vorbereitung auf die Leistungsprüfung auf dem Haupt- und Landgestüt Baden-Württemberg in Marbach. Mit dabei ist natürlich auch Tochter Lina.
Zur Prüfung gehören das Schleifen eines Baumstammes mit Hindernissen, ebenso da Kutschfahren durch einen Hindernisparcours und das Schlittenziehen im Schritt mit 20 Prozent des Körpergewichts. Die Leistungsprüfung der Tiere ist erforderlich, um an den Schauen teilnehmen zu können.
Von ihrer besten Seite zeigten sich bei der Fohlenschau in St. Märgen die beiden jungen „Obermettingerinnen“ Lotte und Lina. Lotte stammt von Mutter Lea und Vater Donner vom Haupt- und Landgestüt Marbach, Lina stammt von Mutter Lisa und ebenfalls von Vater Donner. Bewertet wurden unter anderem Bewegungsablauf, Takt, Ausstrahlung und Schönheit. Im Bereich Ausstrahlung und Schönheit begeisterte Lotte die Fachjury und erhielt 9,5 von 10 möglichen Punkten.
Carolin Eiberger, stellvertretende Leiterin des Landesgestüts Marbach, dankte in St. Märgen den Züchtern und freut sich auf das Rossfest in St. Märgen vom 9. bis 11. September. Eine Woche vorher treffen sich die Züchter zur Leistungsprüfung, wo Baumstämme und Gewichte gezogen und Kutschen auf dem Reitplatz in St. Märgen auf dem Parcours ihre Bahnen ziehen. Dann wird auch Lisa dabei sein.