Ursula Ortlieb

Wer bisher noch nicht gegen Covid-19 geimpft ist, hat die Möglichkeit, dies ohne Anmeldung und Termin nachzuholen. Der Impfbus des Landkreises hat nun erstmals Halt in Birkendorf Station gemacht. Innerhalb einer Stunde ließen sich 20 Personen zwischen 16 und 60 Jahren impfen. Sie kamen aus Ühlingen-Birkendorf, Bonndorf, Schluchsee und Bettmaringen und konnten den Impfstoff BionTech oder Johnson & Johnson wählen.

Der Ablauf

Christian Bohl ist als Arzt im Ruhestand seit der Corona-Pandemie oft in der Region im Einsatz. Von Ruhestand spürt er momentan kaum etwas. Beim Eintreffen klärt er die Impfwilligen über die Impfstoffe, die Impfung und mögliche Nebenwirkungen auf und berät bei Unsicherheiten. Auch zwei schwangere Frauen waren unter den Impfwilligen, die sich im Vorfeld gut informiert hatten.

Die 16-jährige Ronja Reich aus Bonndorf ließ sich, begleitet von ihrer Mutter Nicole Reich-Sawetzky, jetzt in Birkendorf impfen.
Die 16-jährige Ronja Reich aus Bonndorf ließ sich, begleitet von ihrer Mutter Nicole Reich-Sawetzky, jetzt in Birkendorf impfen. | Bild: Ursula Ortlieb

„Das Impfen selbst geht schnell. Die meiste Zeit nimmt der Schriftkram am Computer in Anspruch“, sagte Bohl. Die Karten der Krankenkasse werden digital ausgelesen oder die Personalien manuell erfasst, Impfpässe aktualisiert und QR-Codes ausgedruckt. Es würde aber auch nur mit dem Personalausweis genügen. Die Versichertenkarte erspare lediglich die manuelle Erfassung der Namen, Geburtsdaten und Adressen.

Deutschland hinkt hinterher

„Alle Impfungen werden zentral erfasst und digital an das Gesundheitsamt übermittelt. Die Impfung selbst geht dann schnell“, so Bohl. René Reformat bereitet die Impfdosen vor, zieht die Spritzen auf und kümmert sich um die Nachsorge. Im August gab es mit dem Impfbus 1000 Impfungen und im September seien es auch schon 700, berichtet René Reformat, der seit August beim mobilen Impfen dabei ist. „Im Vergleich mit anderen europäischen Ländern dümpeln wir trotz großer Anstrengungen immer noch hinterher“, bedauert Christian Bohl.