Andreas Böhm

Der Bahnengolf-Sportverein Todtmoos ist 23 Jahre nach seiner Gründung Geschichte. In einer erneuten Mitgliederversammlung innerhalb von zwei Tagen wurde von den zehn anwesenden Mitgliedern die Auflösung des Vereins beschlossen. Am Mittwochabend reichte das einfache Votum der Anwesenden; es war nicht notwendig, das ein Drittel der Mitglieder zugegen war.

Der stellvertretende Vorsitzende der Bahnengolfer, Marius Kaiser, rief gemäß Tagesordnung zunächst zur Neuwahl eines Vorstands auf. Aus den Reihen der Mitglieder fand sich niemand, der einen Posten übernehmen wollte. Auch Marius Kaiser und Kassierer Wolfgang Alber als einzige Mitglieder des letzten Vorstands stellten ihr Amt zur Verfügung. Das Amt des Vorsitzenden und des Schriftführers ist schon seit dem vergangenen Jahr verwaist.

In einem Gremium wurden im Vorfeld Gespräche über die Bildung eines Vorstands geführt, allerdings ohne Erfolg. So war man sich in der Runde rasch einig: "Es bleibt nichts anderes übrig, als den Verein aufzulösen." In seinem Bericht beklagte Marius Kaiser zuvor "die recht geringe Unterstützung der Gemeinde". So sei beispielsweise die Bandenwerbung an der beantragten Stelle abgelehnt worden. Ebenso sei einer Übernahme der Wassergebühren und der Aufstockung des Gästekarten-Anteils nicht zugestimmt worden. Seitens der Gemeinde sei zudem nie nachgefragt worden "ob's läuft", erklärte Marius Kaiser.

Bürgermeister-Stellvertreter Jörg Oehler drückte in der Versammlung sein Bedauern über die Auflösung des Vereins aus: "Es muss leider ein Schlussstrich gezogen werden, auch wenn's wehtut." Oehler dankte allen Mitgliedern sowie den ehemaligen und aktuellen Pächtern der Anlage für ihr Engagement in all den Jahren. Die Minigolfanlage sei belebend für den Tourismus; der Gemeinderat sei dem Verein gegenüber positiv eingestellt gewesen, sagte Jörg Oehler. Nun läge es an der Gemeinde, eine Lösung zu finden, damit es weitergehe.

Zwischen der Gemeinde Todtmoos und dem aktuellen Pächter der Minigolfanlage muss nun ein neuer Vertrag geschlossen werden. In einer weiteren Sitzung müssen die Kassengeschäfte abgewickelt werden, da das Vermögen des Vereins laut Satzung an die Gemeinde fällt. Die Verwendung ist an gemeinnützige Zwecke gebunden; primär zur Förderung des Sports, wie Marius Kaiser aus der Satzung zitierte. Da eine dringend notwendige Sanierung der teilweise maroden Bahnen ansteht, werde die Gemeinde in naher Zukunft Geld in die Hand nehmen müssen, um dieses Angebot für Gäste und Bürger aufrecht erhalten zu können.