Sucht man in Wutach nach gesellschaftlichen und kulturellen Höhepunkten im Jahr 2020, stößt man nur auf wenige Ereignisse. Wie in allen anderen Kommunen auch, warf die Corona-Pandemie alle Pläne für Veranstaltungen über den Haufen. Lediglich zu Beginn des Jahres tobte an Fastnacht noch der (Stroh-)Bär und der Männergesangverein konnte noch sein Festbankett zum Jubiläumsauftakt veranstalten. Der Rest der übers Jahr geplanten Feierlichkeiten musste abgesagt werden.

Traditionell gab es am 2. Januar 2020 noch den Neujahrsempfang der Gemeinde, in dem Bürgermeister Christian Mauch noch überaus positiv auf die kommenden zwölf Monate blickte. Sorgen bereitete allerdings damals schon der Gemeindewald, der aufgrund der klimatischen Veränderungen und durch die Borkenkäferplage stark in Mitleidenschaft gezogen war und weiterhin ist.
Auf Gewinne aus dem Wald – normalerweise zwischen 100.000 und 200.000 Euro – brauche man diesmal nicht hoffen, sagte der Rathauschef im Gespräch mit dieser Zeitung und fügte an: „Wenn wir am Ende eine schwarze Null schreiben, können wir froh sein.“ So kam es denn auch – beinahe.

Noch vor dem Corona-Lockdown wagte der Skiclub Ewattingen eine Premiere. Der Verein trotzte dem Schneemangel und veranstaltete den ersten Ski-Cross-Cup auf Gras-Skiern. Eine gelungene Veranstaltung, die den Gras-Ski-Läufern und den Zuschauern gleichermaßen viel Spaß machte.
Und dann gab es Ende Januar noch ein beachtenswertes Konzert in der „Burg“: Die Gruppe Forest Blues sorgte dort für reichlich Stimmung. Mitte März war dann aber Schluss mit lustig – das Coronavirus legte das gesamte gesellschaftliche Leben lahm.

Auf kommunaler Seite standen die Uhren aber dennoch nicht still. Neben den coronabedingten Herausforderungen wie Kindergarten- und Schulschließungen, die es zu meistern galt, nahm man geplante Projekte in Angriff, wie beispielsweise die Erweiterung und Sanierung der Wutachhalle in Ewattingen.
Im Mai fiel der Startschuss für die Bauarbeiten, Ende Mai 2021 soll die Halle fertig sein. Der Umbau in Corona-Zeiten hat in diesem Fall sogar Vorteile: Da weder Sportbetrieb noch Veranstaltungen erlaubt sind, wurden die Räume auch nicht vermisst.

Andere Großprojekte konnten 2020 vollendet werden, nämlich der Breitbandausbau und damit der Sprung ins digitale Zeitalter. Ende Oktober wurde das Signal im Netz eingeschaltet, seither kann in Ewattingen mit Höchstgeschwindigkeit durchs Internet gesurft werden, Telefonie und TV inklusive.
Mit Volldampf ging es auch an die Erschließung des Neubaugebietes in Münchingen. „Der erste von sechs Bauplätzen ist bereits verkauft“, sagte Bürgermeister Christian Mauch, weitere Interessenten seien da. Auf den Weg gebracht wurde auch der notwendige Kauf eines neuen Feuerwehrfahrzeugs. Das Fahrzeug ist laut dem Bürgermeister derzeit in der Produktion. Christian Mauch rechnet damit, dass es Ende 2021 geliefert werden kann.

Beim Blick in die Zukunft kündigte Christian Mauch im Übrigen an, dass 2021 keine neuen großen Bauprojekte vorgesehen sind, auch wenn diverse Wünsche vorhanden seien. Nach den enormen Investitionen in Halle und Breitbandausbau müsse man nun aber aufpassen, dass man sich finanziell nicht übernimmt.

Zwei Brände hielten 2020 die Rettungskräfte der Feuerwehr in Atem. Ein Raub der Flammen wurde Ende November ein alter Bauernhof in Ewattingen. Bei dem Brand wurde der 31 Jahre alte Bewohner verletzt und ins Krankenhaus gebracht. Den Schaden bezifferte die Polizei auf rund 200.000 Euro.
Ebenfalls einen Verletzten forderte ein Brand Ende Oktober in Ewattingen. Der 87-Jährige, der in dem Mehrfamilienhaus wohnte, musste von der Feuerwehr gerettet werden.

Und dann wurde Wutach Mitte August noch von einem kräftigen Unwetter heimgesucht. Ein schweres Gewitter mit Starkregen und Hagel schwemmte Geröll und Erdreich vom Fohrenberg in den Ewattinger Ortskern und verursachte erhebliche Wasserschäden. In jüngster Zeit haben sich die Unwetter, die über Wutach hinwegzogen, gehäuft. Dies ist Anlass für die Gemeinde, an einer Lösung des Problems der Überschwemmungen in Ewattingen zu arbeiten.

Nach den Worten von Bürgermeister Christian Mauch sei man dabei, ein Starkregenmanagement auf die Beine zu stellen. Ausgelotet werde, wo die gefährdeten Objekte stehen, um eine Gefahrenkarte für alle drei Ortsteile erstellen zu können. Auch die Bürger sollen hier mit einbezogen werden. Vorgesehen ist, ein Ingenieurbüro mit der Arbeit zu beauftragen. Letztlich soll auch ein Notfallplan für die Gemeinde Wutach erstellt werden.