Wutach – Seit 50 Jahren gibt es das Hallenbad Wutach, seit 26 Jahren den Hallenbadförderverein. Dessen Vorsitzender Stefan Dengler freut sich auf die Geburtstagsfeier, die zeitlich mit der Saisoneröffnung 2022/23 stattfindet. Bis zum heutigen Tag ist der Hallenbadförderverein Garant für den Erhalt dieser Einrichtung.
Bürgerentscheid rettet das Bad
Dass das Bad noch heute Bestand hat, ist keine Selbstverständlichkeit, denn vor 20 Jahren rettet ein Bürgerentscheid im Januar 2002 die Einrichtung – knapp zwei Drittel der Wähler votierten für einen Erhalt. Der Gemeinderat hatte im Jahr zuvor die Schließung beschlossen.
Auf rund 7500 Arbeitsstunden schätzt Stefan Dengler das Engagement der Vereinsmitglieder in den vergangenen 26 Jahren. Es gebe Jahre mit geringem Stundeneinsatz, dann allerdings auch welche mit zeitlich hohem Engagement. Der Vorsitzende spricht von 100 bis mehreren hundert Stunden jährlich. Dies hänge davon ab, wie viel Veranstaltungen und Instandhaltungsprojekte es gebe, und natürlich von Ausfällen der Hallenbadtechnik. In Jahren mit normalem Arbeitsanfall schultern sechs bis acht Helfer an die 300 ehrenamtliche Stunden. Bei Großprojekten wie etwa die Deckensanierung im Jahr 2009 kamen für die bis zu 52 Helfer an die 700 Stunden zusammen.
Finanziell unterstützt der Förderverein den Hallenbadbetrieb über die ehrenamtlich geleisteten Arbeitsstunden hinaus mit jährlich 10.000 Euro. Dieses Geld stamme aus Mitgliedsbeiträgen, Veranstaltungseinnahmen und Werbewandsponsoren, erzählt Stefan Dengler und verweist mit etwas Stolz auf die seit der Vereinsgründung bis dato in die Gemeindekasse geflossenen 282.000 Euro. Besonders freut es den Vorsitzenden, dass in der Pandemiezeit alle Sponsoren ihre Beträge weiterzahlten, obwohl es ihnen freigestellt worden war. Überhaupt sei es eine schwierige Zeit gewesen, denn das Bad durfte nicht öffnen und im Verein ruhten die Aktivitäten.
Geld allein ist nicht alles. Zusätzlich zur finanziellen Unterstützung seien immer mehr Instandhaltungs- und Sanierungsarbeiten auf den Verein zugekommen, die ehrenamtlich ausgeführt werden, so Stefan Dengler. Es gebe immer etwas zu tun. Neustes Projekt ist der Einbau einer Lüftungsanlage, für die die Gemeinde aus einem Bundestopf eine Förderung erhält. Die Anlage soll in dieser Saison eingebaut werden. Pandemiebedingt feiert der Verein das 25-Jährige mit einem Jahr Verspätung, denn die Registrierung im Vereinsregister erfolgte im Oktober 1996. Vorsitzende waren seither Dieter Meister, Elfi Nosbüsch, Edmund Kromer und Stefan Dengler. Legten damals 45 Mitglieder den Grundstein zur Vereinsgründung, zählt der Hallenbadförderverein heute 204 Einzel- und Familienmitglieder. Passivmitglieder gibt es keine. Stefan Dengler spricht davon, dass die Menschen sich bewusst für eine Mitgliedschaft entscheiden und deshalb auch gerne dabei sind – kurz: „Mitglied im Hallenbadförderverein ist man, weil man sich am Erhalt des Bades erfreut.“ Mit 204 Mitgliedern sei man kein kleiner Verein in der Gemeinde Wutach. Um neue Mitglieder zu werben und der geringen Altersfluktuation entgegenzuwirken, spreche der Förderverein bewusst junge Familien und Badegäste an und informiere im Bad-Kiosk mit Werbe-Flyer und einem eigenen Info- und Schaukasten.
Stefan Dengler betont die Bedeutung des Hallenbads über die Gemeinde hinaus. Die Einrichtung ermöglicht Menschen aus der Region, schwimmen zu lernen. Schwimmsport könne Erholung und Wellness bedeuten. Es sei wichtig, eine derartige Oase zu erhalten – für Kinder, die Jugend, Familien und Senioren sowie als regionales Gesundheits-, Kurs- und Freizeitangebot. Und das Bad ist gefragt: In der Saison 2017/18 wurden insgesamt rund 11.000 Besucher gezählt, fast 4000 davon zu öffentlichen Badezeiten, 5000 beim Schulschwimmen und den Kursen.