Den Freundeskreis Krankenhaus Loreto Stühlingen gibt es nicht mehr. Mit der Schließung des Krankenhauses 2022 ist der Vereinszweck weggefallen, was jetzt die Auflösung sinnvoll machte. Gegründet wurde der Verein vor gut 21 Jahren, als das Krankenhaus Loreto auch schon in der Krise war. Diese wurde damals erfolgreich abgewendet, im vergangenen Jahr ist dies nicht mehr gelungen.
Die Vorsitzende Susanne Bächle gab einen kurzen Bericht, was seit Januar 2022 geschehen ist. Nachdem eine Betriebsanalyse erstellt worden war, deren Ergebnis über die Presse bekannt wurde, kam im Mai die Schließung des Krankenhauses.
Dazwischen lagen laut Bächle 20 Zeitungsartikel und 230 E-Mails. Das Personal sei im Ungewissen gewesen und habe verständlicherweise nach und nach das sinkende Schiff verlassen, sodass kein Arbeiten mehr möglich gewesen sei. Nicht nur für die Mitarbeiter, auch für die Vorsitzende sei es ein überaus emotionales Jahr gewesen.
Nun sei es mindestens gelungen, ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) einzurichten und man hofft, dass es gelingt, eine Primärversorgung, eine Art MVZ-plus genehmigt zu bekommen, was eine Zwischenform zwischen ambulanter und stationärer Versorgung wäre. Die Konzepterstellung soll schon laufen.
Wohin mit dem Vereins-Vermögen?
Mit der Auflösung des Vereins verbunden ist die Frage, was mit dessen Vermögen geschehen soll. Es handelt sich um knapp 30.000 Euro, die nun die Stadt Stühlingen erhalten soll. Dies ist allerdings klar verbunden mit der Auflage, das Geld für „die zweckgebundene Förderung zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung in der Gemeinde“ zu verwenden. Dies wurde auch in der Satzung entsprechend geändert. Nur der Gemeinderat kann auf Vorschlag der Verwaltung entscheiden, wofür das Geld ausgegeben wird.
Zum 31. Januar 2024 wird die Auflösung erst rechtskräftig, da der Verein noch ein Jahr von drei Liquidatoren vertreten wird, die eventuelle Forderungen abwickeln und klären sollen. Dazu bestellt wurden Susanne Bächle, Christian Saurer und Georg Riesterer. Susanne Bächle bedankte sich noch bei den grünen Damen, die ihrer Meinung nach einen hoch anspruchsvollen und wertvollen Job gemacht haben. Saurer merkte an, dass er den Verein in seiner langjährigen Zeit als Chefarzt schätzen gelernt habe. Die Mitglieder hätten der Klinik immer die Stange gehalten, darüber sei er sehr stolz.
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