Rund 100 Kinder sind vor Kurzem in den Genuss gekommen, das „Klassenzimmer Wutach“ in Stühlingen auszuprobieren. Im Rahmen des Beteiligungsprozesses „Zukunft Naturraum Wutachschlucht“ und auf gemeinsame Initiative von vier Bildungsmobilen im Land wurden Schüler aus Deutschland und der Schweiz Teil einer waschechten Naturexpedition, schreibt das Regierungspräsidium Freiburg in einer Pressemitteilung.
Die Wutachschlucht-Region, auch bekannt als der „Grand Canyon des Schwarzwalds“, zählt demnach zu den herausragendsten Naturräumen in Süddeutschland. Um den Schutz und die nachhaltige Entwicklung des Gebiets sicherzustellen, hat das Regierungspräsidium Freiburg den Beteiligungsprozess „Zukunft Naturraum Wutachschlucht“ ins Leben gerufen. Das Ziel: Gemeinsam mit lokalen Akteuren soll die in drei Landkreisen und neun Gemeinden gelegene Region geschützt und nachhaltig weiterentwickelt werden. „Im Rahmen des Projektes spielt Umweltbildung eine besondere Rolle. Meine persönlichen Highlights der diesjährigen Schulprojekte sind deshalb die Events der Bildungsmobile entlang der Wutach“, wird Joshua Petelka vom Regierungspräsidium Freiburg in der Pressemitteilung zitiert.
Im Zuge der Bildungsveranstaltung in Stühlingen wurde rund 100 Schülern der Grundschulen Stühlingen, Weizen und der beiden Schweizer Naturpark-Schulen aus Löhningen und Hallau eine besondere Expedition in den Naturraum Wutachschlucht geboten. Ganz im Sinne der Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) ging es darum, natürliche Zusammenhänge und Kreisläufe erlebbar zu machen, heißt es in der Pressemitteilung weiter.
Die unterschiedlichen Schwerpunkte der Bildungsmobile wurden innerhalb der Themengebiete „Pflanzen“ und „Tiere“ so vernetzt, dass ein runder Erlebnistag für die Schüler entstand: Während des Programms sammelten die Kinder verschiedene Wildkräuter und Pflanzen mit dem Team des Ökomobils, um diese anschließend unter dem Mikroskop zu untersuchen. Dass der Mensch auch in Sachen Gesundheit und Genuss von der Natur abhängig ist, erlebten die Kinder an der Station der Naturpark-Kochschule: Dort stellten die Schüler ein leckeres Bärlauch-Pesto und eine wirksame Spitzwegerich-Salbe gegen juckende Mücken- und Brennnesselstiche her.
Bei der Station des Fischmobils ging es ans Wasser, um Wasserlebewesen unter die Lupe zu nehmen. Das Team der Waldbox nahm die teilnehmenden Kinder mit auf eine Entdeckungstour in den Wald. Zum Abschluss des Tages wurde dann gemeinsam Brot mit selbst gemachtem Bärlauch-Quark verspeist. Den Bärlauch hatte Wutachranger Martin Schwenninger zuvor in der Region gesammelt. „Voll lecker“, so lautete der Tenor der kleinen Genießer. Neben perfekten Wetterbedingungen war auch der Standort des Angebots gut gewählt: Die Firma Sto aus Weizen stellte einen Teil ihres Parkplatzes zur Verfügung und versorgte die Mobile mit Strom und Wasser. Die Teams der Bildungsmobile freuen sich auf die Fortführung der Zusammenarbeit: Für 2023 sind weitere Termine an neuen Orten geplant, so das Regierungspräsidium.