Eine nicht alltägliche Reise unternahm dieser Tage der 64-jährige Ostfriese Johann Janssen. Er startete mit seinem großen Traktor, Marke Fendt 718 Vario, und seiner dreijährigen Labradorhündin Neira in Aurich, Ostfriesland.
Der Grund für die lange Reise
Sein Navigationsgerät war auf Lausheim/Wutach programmiert, wo er bei der Firma Voga Landmaschinenen einen Plattform-Tieflader abholen wollte. Den Tieflader benötigt Janssen für seine selbst erbaute Bierbude, die mit den Ausmaßen von 5fünf auf 2,70 Meter darauf Platz finden wird.
Seit seiner Pensionierung vor einem Jahr ist das Grillen von Spanferkel sein großes Hobby, das inzwischen zu seiner Wochenendbeschäftigung wurde. Dazu wird es nun auch einen Getränkeausschank geben, der überallhin mitgeführt werden kann.
Johann Janssen war schon etliche Kilometer gefahren, da merkte er, dass ihn sein Navi in die Irre führte. So fuhr er kurzerhand wieder nach Hause, um ein funktionierendes Gerät zu holen. Auf der richtigen Fährte fuhr der erklärte Globetrotter dann so lange, bis er müde wurde.
Ein Schläfchen im Führerhaus
Er schlief dann im Führerhaus im Sitzen und landete nach zwei Tagen tatsächlich in Lausheim bei Johann Vogelbacher, der ihm den Tieflader verkaufte. Bei ihm durfte er dann auf einer Couch übernachten.
Johann Janssen war bei seinem Telefonat für die Bestellung des Tiefladers von der Frau im Büro, Ingrid Müller, so angetan, dass er das riesige Gerät persönlich abholen wollte, um sie kennenzulernen.

Johann Vogelbacher versuchte, ihm am Telefon von diesem Abenteuer abzuhalten, was ihm offensichtlich nicht gelang. Auch Frau Janssen hatte ihren Mann schon für verrückt erklärt, mit maximal 50 Stundenkilometer eine 930 Kilometer lange Strecke zu fahren.
Die Tochter allerdings fand die Idee gut und war sich sicher, dass der Vater das locker schafft.
„Es ist die verrückteste und weiteste Tour, die ich mit meinem Trekker bisher gefahren bin“, sagte Janssen. Es gefalle ihm im Schwarzwald außerordentlich gut, am liebsten würde er hierbleiben.
Einen Tag nahm er sich Zeit, um mit seiner Hündin an den Titisee zu fahren, denn sie ist eine leidenschaftliche Schwimmerin. Auf dem Rückweg hatte er sich wieder in die Irre führen lassen und landete kurzfristig in Stühlingen.
Doch dann traf er sich mit allen Mitarbeitern von Johann Vogelbacher zu einem abendlichen gemütlichen Hock, bevor er am nächsten Nachmittag wieder die Heimfahrt antrat. Dieses Mal allerdings mit einem zehn Meter langen Gepäck am Heck, mit dem er sicher etwas mehr Zeit für die lange Tour benötigen wird.