Der Ja-Verein Stühlingen-Mauchen ist seit 2022 dabei, Pilotprojekte zu realisieren, um die Versorgung im ländlichen Raum zu optimieren. Gerade in den Dörfern braucht es neue Konzepte und Ideen, erklärt Monika Studinger von der Landagentur „New Work uffm Land.“ Sie führte vor Kurzem durch das Thema „Nahversorgung“ im JA-Treff Mauchen und unterstützte bei der Ideenfindung.

Wie ist die Ausgangssituation?

Die zehn Ortsteile der Stadt Stühlingen, der flächengrößten Gemeinde im Landkreis, liegen voneinander isoliert. Entlang der B314 bei Stühlingen sind mehrere Discounter angesiedelt, in Mauchen und Weizen gibt es zwei sehr gut frequentierte Tante-Emma-Läden. Wer allerdings nicht in Laufnähe wohnt, ist auf das Fahrrad oder Auto angewiesen oder muss sich nach Buszeiten richten, die am Schülerbedarf ausgerichtet sind.

Welche Überlegungen gibt es?

„Wenn die Menschen Schmerzpunkte sehen, dann bilden sich Interessengruppen. Wenn nicht, dann scheint kein dringender Bedarf zu sein“ formte sich während des Abends heraus, erläuterte Monika Studinger im Gespräch mit dem SÜDKURIER. Die Belebung des „Städtles“, der Altstadt von Stühlingen, sowie die Behebung von Leerständen in Geschäftsräumen gehören zu den Wünschen: „Jeder Ortsteil hat Bedarf an einer Belebung, an Aktivierung, das ist der gemeinsame Nenner, die Schmerzpunkte sind unterschiedlich. Uns war klar, wir können nur die Plattform bilden“, so Monika Studinger.

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Markus Glattfelder informierte über den Genossenschaftsladen in Dettighofen, legte Zahlen offen, erläuterte den Arbeitsaufwand, und welchen Anteil die Kommune dabei hatte. „Wenn man hier eine Genossenschaft gründen wollte, wüsste man das Fundament“, freute sich Monika Studinger. Es wurden Ideen aufgelistet und mögliche Lösungswege. Doch für die konkrete Umsetzung müssten sich Ideengruppen bilden.

Was ist geplant?

Es wurde im Laufe des Abends klar, dass für jeden Ortsteil individuell geplant werden müsse und es keinen Sinn habe, wenn Interessierte zum Ladengeschäft Stühlingen und Interessierte zum Tante-Emma-Laden Lausheim gemeinsam planen. Viele Ideen wurden gesammelt, welche in einer Interessengruppe erst konkretisiert werden sollen.

Nicht in jedem der zehn Stühlinger Ortsteile besteht die Möglichkeit, für den Alltag einzukaufen. Das Thema Nahversorgung wurde im ...
Nicht in jedem der zehn Stühlinger Ortsteile besteht die Möglichkeit, für den Alltag einzukaufen. Das Thema Nahversorgung wurde im Rahmen der Projektveranstaltungen des JA-Vereins am Mittwoch besprochen. Im Archivbild von 2019 ist die Inhaberin Petra Maier (Mitte) zu sehen, welche von den Hüttä-Rüttlern für 20 Jahre Petras Lädele beglückwünscht wird. | Bild: Yvonne Würth

Festgestellt wurden auch bereits die Grenzen: Ein Laden wäre bereit, samstags Brötchen auszuliefern, doch gibt es Personalprobleme: „Während Corona haben wir gemerkt, dass auf einmal die Bereitschaft gesunken ist, in der Gastronomie oder bei Einzelanbietern zu arbeiten. Wir haben zu viele Akademiker, zu wenig Ferienjobler.“

Wie geht es weiter?

Die Ideen sollen gebündelt und konkretisiert werden. Teilweise gibt es bereits Interessengruppen, welche über einen E-Mail-Verteiler vernetzt sind. Auch das Thema Mobilität war Thema einer Sitzung des Ja-Vereins im Ja-Treff. Die Ergebnisse der Sitzungen zu den Themen Nahversorgung und Mobilität werden am Mittwoch, 25. Januar, um 18 Uhr im Sitzungssaal des Feuerwehrgerätehaus Stühlingen vorgestellt und die nächsten Schritte gestartet.

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