An drei ausverkauften Abenden zeigte das Team der Heimatbühne Stühlingen, wie Laientheater geht – das Publikum war restlos begeistert. „Der Konradsaal hat vor Lachen gewackelt und alle waren glücklich“, freute sich die Vorsitzende und Regisseurin Gudrun Schirmer. „Meine Spieler haben mich glücklich gemacht.“
Sie hatte die dramatische Komödie „Mordgedanken oder schnarcht Ihre Frau auch?“ von Andreas Heck angepasst an die örtlichen Begebenheiten und in den Dialekt umgeschrieben. Mit Hilfe der Aufnahme- und Veranstaltungstechnik Johannes Schirmer wurden die vielen Melodien, Geräusche und Töne punktgenau dargeboten.
Mittels eines extra angeschafften Sound-Pads konnten von Sabine Sklenar die vielen Störgeräusche wie Vogelgezwitscher, Telefon, Türklingel und Fernseh-Lärm punktgenau eingespielt werden. Zum ersten Mal wurde die Tontechnik mit Headsets betrieben, was den Spielern ein entspanntes Sprechen und dem Publikum einen ausgezeichneten Hörgenuss verschafft hatte.
Von der Handlung und der Leistung der Schauspieler zeigte sich das Publikum restlos begeistert. Gudrun Schirmer hatte für jeden ein paar besondere Worte zum Abschluss: „Christof ist ein Schauspieler mit Leib und Seele, und wenn es ihn nicht gäbe, müsste man ihn erfinden“, lobte sie Christof Mäntele.
Der in enger Wahl zum Abteilungsleiter stehende Horst (Christof Mäntele) wollte positiv auffallen – als Erster im Betrieb am frühen Morgen und als Letzter am späten Abend. Das geht aber nur mit einer guten Portion Schlaf. Dass dieser durch lästige Störungen arg gestört wurde, versteht sich von selbst.
Monika Winterhalder spielte die liebevoll besorgte aber leider schnarchende Ehefrau Helga und war quasi die ganze Zeit auf der Bühne aktiv. Jogi Böhler als Opa Hermann tauchte immer wieder wegen vermeintlicher Angriffe von Außerirdischen auf.

Die nervigen Nachbarn (Gaby Böhler und Mike Bührer), die schwer von Liebeskummer geplagte Nachbarstochter Nadine (Jasmin Böhler), der Paketbote mit fremden Paketen und der verliebte Freund von Nadine (in beiden Rollen Thomas Gut) sowie die missverstandene Betriebspsychologin (Anja Thiel) brachten mit ihren punktgenauen, sicheren Auftritten das Chaos zum Überlaufen.
Unterstützt wurden sie von Souffleuse Elisabeth Eichin sowie von Waltraud Geng und Michaela Wagnerbauer (Maske). Zum Abschluss gab es eine Rose als Dankeschön von Gudrun Schirmer.

Nicht nur Souffleuse Elisabeth Eichin wurde verabschiedet, auch Gudrun Schirmer hört definitiv auf als Regisseurin. „Solche Spektakel wie 500 Jahre Ausbruch des Bauernkriegs macht jede Generation der Heimatbühne nur einmal“, verrät Gudrun Schirmer abschließend. „Dies muss schon fünf Jahre im Voraus geplant werden. 2024 feiern wir unseren 75. Geburtstag und ich freue mich über neue Theaterbegeisterte und Regie-Ambitionierte für die Heimatbühne Stühlingen“, so die Regisseurin.