Die drei Zugpferde Stühlinger Frühling, Stühlinger Herbst und Weihnachtsmarkt verliefen aus Sicht des Handels- und Gewerbevereins Stühlingen (HGV) sehr erfolgreich, was die Besucherzahlen und das große Interesse anbelangt. Dafür greift der Verein regelmäßig tief in die Tasche, alle Märkte werden bezuschusst. Der Kassenbericht fiel dennoch mit einem Plus aus durch die Mitgliederbeiträge. Während der Pandemie mussten Termine ausfallen, die Mitgliederbeiträge wurden 2020 halbiert.

Ein großer Erfolg ist nach wie vor der Stühlinger Gulden, verkauft wurde dieser für 10.725 Euro im Jahr 2019, für 10.725 Euro 2020 und für 10.960 Euro 2021. Vereinzelt werden auch Gutscheine zurückgegeben, der HGV nimmt diese noch immer an. Der Negativ-Bestand auf dem Stadtbeschilderungs-Konto verbessere sich ständig durch die Zuschüsse von Volksbank und Sparkasse.
Attraktivere Geschäftswelt
Der Vorsitzende Reinhard Schmitt erklärte die Aufgabe des Vereins: „Dass unsere Geschäfte attraktiv sind, dass Bürger ihren Einkauf vor Ort decken können und nicht fortfahren müssen, ist unsere Aufgabe. Den Handel und die Dienstleistungen am Leben zu erhalten.“ Er betonte, dass trotz des Erfolgs ständige Anstrengungen notwendig seien: „Wir sind nach wie vor auf Anregungen und Ideen der Mitglieder angewiesen.“
Die fehlende Planungssicherheit, die bereits 2019 angesprochen wurde, sei nicht besser geworden. Sie betrifft den Standort Innovationszelt für die kommenden Frühlingsmärkte, das Gebäude beim Kroneplatz, welches ehemals ein Schreibwarengeschäft beherbergte, das Mühlenareal, außerdem beschäftigt den HGV die aktuelle Krankenhaus-Situation.
„Ich kann nicht von anderen Leuten Dinge verlangen, die ich nicht bereit bin, zu geben“, sagte Schmitt. Dass manche aus der Stühlinger Geschäftswelt auswärts kaufen, statt sich in Stühlingen umzuschauen, störe ihn sehr. Er mahnte, Solidarität zu zeigen.
Bürgermeister Joachim Burger freute sich über den HGV: „Die Chemie stimmt.“ Er erinnerte an die große Aktion beim Stühlinger Spielplatz. Seit den Arbeiten fand noch keine Einweihung statt, die Kinder spielen dennoch mit Freude. „Der HGV hat nicht zu knapp gespendet.“ Auch das soziale Engagement bei der Sterneaktion in der Weihnachtszeit sei nicht selbstverständlich sowie bei der Baumpflanzaktion der Stühlinger Jugend.
„In den Sitzungen wurde stets konstruktiv und kontrovers diskutiert, trotz der Pandemie war der HGV sehr produktiv und aktiv“, fasste Schriftführer Alexander Mut zusammen.
Wahlen
Bürgermeister Joachim Burger nannte bei den Wahlen den scheidenden Kassierer Günter Schneider die „Legende der Sparkasse“ und bat die zahlreich anwesenden Mitglieder, dem neugewählten Kassierer Oliver Kuhles das Vertrauen zu schenken. Im Amt bestätigt wurde der Vorsitzende Reinhard Schmitt. In zwei Jahren wünscht er sich für seinen Posten einen Wechsel nach 14 Jahren, ebenso Schriftführer Alexander Mut, der nächstes Jahr das Amt seit 17 Jahren ausübt.

Bei einer anschließenden Diskussionsrunde ging es um das Thema Werbung. Die Anwesenden möchten künftig auch in den sozialen Netzwerken auf ihre Veranstaltungen hinweisen und suchen Unterstützung bei den jüngeren Mitgliedern: „Ohne Werbung geht kein Geschäft, es gibt zu viele Wege zum Kunden, das Abzudecken ist die Kunst. Die heutige Jugend informiert sich anders, aber nur in Happen. Keiner von uns hat da ein Gesamtkonzept richtig im Griff“, erklärte Anton Scherzinger in der Hauptversammlung. In der nächsten Vorstandssitzung sollen die Themen Internet und Werbung besprochen werden.