Seit der Einführung des bundesweiten Tags des Wanderns sind der Schwarzwaldverein und die Stadt Stühlingen bei diesem überregionalen Ereignis dabei. In diesem Jahr stand die Tour unter dem Motto „Geschichte(n) aus den Stühlinger Wäldern. Auf zur Stühlinger Hütte!“ Dabei ging es mit Jutta Binner-Schwarz und Gerhard Schwarz auf örtlichen Wanderwegen zu historischen Besonderheiten.
Bürgermeister Joachim Burger kam eigens an den Startplatz am Bahnhof Weizen, um die Wanderschar zu begrüßen. Dabei lobte er die fruchtbare Kooperation zwischen Gemeinde und Schwarzwaldverein. Mit von der Partie war auch Hansueli Zürcher, Vizepräsident des Vereins Schaffhauser Wanderwege.
Im Zeichen der gelben Raute ging es auf schmalem Pfad zum Standort „Alter Salzweg“. Dort gab es Informationen zum Umgang mit dem weißen Gold, das einst auf diesem Weg ins Kloster St. Blasien transportiert wurde. Nächstes Ziel war die Stühlinger Hütte, die 1909 vom SWV im Gewann Bannholz auf dem Weizener Buchbuck gebaut worden war und eine wechselvolle Geschichte erfuhr.
1945 brannte sie die französische Besatzungsarmee wegen eines in der Nähe gelegenen Munitionsdepots nieder. Erst 1956 konnte der heute noch existente, immer wieder restaurierte Nachfolgebau eröffnet werden.
Heute ist die Stühlinger Hütte mit dem herrlichen Blick auf die Wutachflühen nicht nur Schutzhütte für Ostwegwanderer und Pilger auf dem Jakobsweg. Vielen Einheimischen ist sie ein Herzensziel, was die Eintragungen im Hüttenbuch eindrücklich zeigen. Mit einem entsprechenden Text gedachte die Gruppe des kürzlich verstorbenen Fritz Stotmeister, der immer wieder gerne eingekehrt war.
Nach einer Pause wanderte die Gruppe nach Grimmelshofen und weiter in die Schweiz. Die Teilnehmer genossen das Auenwaldreservat Seldenhalde, das zu den besonderen Schmuckstücken der Region zählt. Hier waren Begebenheiten zum Kampf von Erika Scheuch und ihren Mitstreitern in den 1970er-Jahren um ein grenzüberschreitendes Naturschutzgebiet zu hören.
Letzte Station war der Wizzemer Steg, der eine große Bedeutung für das Miteinander der dortigen Gemeinden hat. Gelächter gab es beim Hinweis darauf, dass die Gemeinde Weizen den baufällig gewordenen Steg 1849 nicht mehr aufbauen lassen wollte, um Trunksucht und Schmuggelei zu vermeiden. Erst 1980 wurde die neue Brücke eröffnet.