Lucia van Kreuningen

Sie waren wirklich zum "Alange", sprich Anfassen, die beiden Bure aus dem Schwarzwald. Für den Kabarett-Abend hatten die Weizener Musiker den Saal vom Vereinsheim in einen kleinen Festsaal verwandelt und für die Bure sogar eine kleine Bühne aufgebaut. Wer nicht kurz nach Saalöffnung eingetroffen war, konnte nur noch einen Stehplatz ergattern. Ob dies nun daran lag, dass der erste Termin aus gesundheitlichen Gründen abgesagt werden musste, bleibt dahingestellt. Doch Wolfgang Winterhalder, so erzählte er selber, war einfach so erkältet, dass ihm die Sprache weg geblieben war. Und das wollte bei dem Schwarzwälder Urgestein so einiges heißen.

Dafür kamen an diesem Abend die Pointen umso fetziger herüber, sodass die Zuschauer vor lauter lachen fast keine Zeit zum Luft holen hatten. Dabei war es nicht nur einfach ein Witz und Jux, sondern die beiden präsentierten auch das Hintergründige. Doch blieben sie ihrem Beruf, dem Bauern oder Landwirt zum größten Teil treu. Nur eben sie betrachteten das Leben auf dem Land als Bauern teilweise mit einer gehörigen Prise Ironie und auch viel Schelmerei.

Schon gleich zu Beginn des Abends erhielten die Zuhörer eine kleine ironische Lektion darüber, wie das ein Bauer sieht, wenn Feriengäste aus der Stadt auf dem Bauernhof einfallen, die Tenne als Parkhaus sehen und die mit der für alle Landwirte gängige rote Wärmelampe im Schweinestall als Rotlichtmillieu bezeichnen. Obwohl beide, Nikolaus König wie auch Wolfgang Winterhalder gestandene Bauern sind, hatte Nikolaus König den Part des unwissenden Feriengastes übernommen, stand jedoch der humorvoll ironischen Ausdruckweise über das Bauernleben auf dem Land in keiner Weise nach.

Auch die Vegetarier nahmen die beiden gehörig auf die Schippe, denn so ein Bauer weiß, dass man das Gras verwerten kann, denn schließlich muss man ja die Menschheit ernähren und da ist der Sickersaft vom Fahrsilo und das Gras auf der Wiese ja das Beste. Es blieb jedoch nicht nur bei den Dialogen, die Bauern sind auch musikalisch eingestellt und so kamen die Weizener Zuschauer zu einem eigenen Song, dessen Refrain kräftig mitgesungen wurde. Dass dafür noch genügend Kraft vorhanden war, dafür hatten die Aktiven des Musikvereins bestens gesorgt, denn schon lange vor dem Auftritt der Bauern hatten sie mit Wurstsalat und vielen anderen Köstlichkeiten die Gäste versorgt.