Das Regierungspräsidium Freiburg und der Landesnaturschutzverband (LNV) haben sich im Rathaus Stühlingen erneut über die Entwicklung an der Wutach bei Weizen und Grimmelshofen ausgetauscht, schreibt das Regierungspräsidium in einer Pressemitteilung. Dabei ist es erneut um das weitere Vorgehen gegangen.
Bereits im März hatten sich Regierungspräsidium Freiburg und LNV über die weitere Vorgehensweise an der Wutach abgestimmt. Die mit Abholzungen verbundenen Auswirkungen sollen durch ökologische Maßnahmen ausgeglichen werden. Das Büro für Landschaftsplanung und angewandte Ökologie, Dr. Alfred Winski, aus Teningen wurde vom Regierungspräsidium beauftragt, den Bestand zu erfassen und die Entwicklung der Flächen zu betreuen und zu steuern. Im Verlauf dieses Jahres wurden auf dieser Grundlage Kartierungen und ein Vegetationsmonitoring (Beobachtung der Entwicklung von Pflanzen) sowie ökologische Ersatzmaßnahmen durchgeführt. So wurden entlang des Flussufers Weidensteckhölzer eingebracht. Zum einen, um ein besseres Nahrungsangebot für den Biber zu schaffen, zum anderen, um die Artenvielfalt zu fördern.
Des Weiteren wurde Springkraut entfernt, um dessen Verbreitung einzudämmen und das Wachstum anderer Pflanzen zu fördern. Anfang August wurden im Gewässer, entlang der Abholzungsbereiche zahlreiche gewässerbauliche Maßnahmen zur Förderung der Fischpopulation durchgeführt. Stein- und Holzeinbauten im Gewässerbett verbessern die Strömungsvielfalt und bieten den Fischen und anderen Lebewesen neue Lebensräume und Schutzbereiche. Zudem sollen häufig auftretende Gehölzarten wie Bergahorn und Hartriegel zugunsten von seltenen Arten, wie Ulmen, Eichen und Erlen, bereichsweise in nächster Zeit entfernt werden. Ziel dieser Maßnahmen sind die Schaffung von Gehölzvielfalt und die Förderung seltener Pflanzen.
Die Teilnehmer der Besprechung wurden außerdem über weitere geplante Gehölzpflegemaßnahmen an der Wutach informiert, die aus Gründen der Verkehrssicherung dringend erforderlich sind. Im Einzelnen werden im Winter 2016/2017 in Eberfingen, Stühlingen, Lauchringen und Tiengen Fällarbeiten erforderlich. Diese werden unter Begleitung von ökologisch erfahrenen Fachleuten durchgeführt. Ziel des Regierungspräsidiums Freiburg ist es, durch Baumkontrollen die Verkehrssicherheit einerseits zu gewährleisten, andererseits aber so schonend wie möglich bei der Gehölzpflege vorzugehen.
Des Weiteren wurden im Bereich Stühlingen-Weizen zwei in den nächsten Jahren vorgesehene, sich in Planung befindliche Umgestaltungsabschnitte an der Wutach vorgestellt. Diese dienen einerseits der ökologischen Aufwertung des Gewässers, andererseits aber auch dazu, den Naherholungswert der Wutach zu erhöhen.