In Egg ist bürgerschaftliches Engagement in seiner ganzen Vielfalt entstanden. Der junge Bürgerverein Egg hat seit seiner Gründung im Dezember 2020 die ersten Anliegen tatkräftig umgesetzt. An alter Stelle wurde wieder ein Spielplatz errichtet, ohne Grillstelle und ausgerichtet auf die jüngeren Kinder. So sollen die Zerstörungen von abgelegenen Waldspielplätzen unterbunden werden. Zwei weitere Projekte sind bei der Hauptversammlung im Gästehaus Willaringen vorgestellt und beschlossen worden.

94 aktive Mitglieder bringen sich im Bürgerverein ein. Was nach der Schließung des zerstörten Waldspielplatzes als Neuanfang begonnen hatte, wird ausgedehnt. „Ein Spielplatz muss wieder her“, erklärte die Vorsitzende Sarah Schenkewitz. Kinder zuhauf, aber kein Platz mehr. Da hatten die zerstörerischen Anwandlungen einiger Jugendlicher und junger Erwachsener eine Zäsur bewirkt – aber auch die Reaktion der Bürger. Gezielt für die eigene Bevölkerung sollte er sein, ohne Attraktionen für andere. „Die erste Bauphase ist abgeschlossen, wir haben den Spielplatz im Oktober eröffnet“, resümierte Schriftführerin Lisa Schubert, finanziert über Spenden und Zuwendungen. Manche Aktion hat sich zum Selbstläufer entwickelt: Ein legendärer Pizzahock, eine Sternsingeraktion im Dorf, ein Laternenumzug, ein gemeinsames Ostereiersuchen, ein Dorfflohmarkt und die gemeinschaftlichen Kuchenverkäufe haben die Vereinskasse zusätzlich gefüllt. In diesem Jahr kommen weitere Ideen zum Zuge, etwa ein Food-Festival: Die Egg-Internationals im Jurablick. „So bringen wir wieder die Geselligkeit nach Egg“, sagte ein anwesendes Mitglied anerkennend.

Der Bürgerverein setzt sich nun für einen Defibrillator im Dorf ein. „Damit rückt unsere ältere Bevölkerung mehr in den Mittelpunkt“, so Schubert. Hintergrund ist ein jüngst erfolgter Herztod in Egg. Neben den Bürgern in Egg sollen auch die Mitarbeiter der Schluchseewerk AG im Umspannwerk Kühmoos davon profitieren. Der Bürgerverein ergänzt die erkannten Defizite zudem mit kreativen Neuerungen: Eine Notfallkette per WhatsApp soll entstehen, da die Benachrichtigung des Rettungswesens trotz Defibrillator notwendig bleibt. Eine anwesende Ärztin erklärte die praktischen Notwendigkeiten und empfahl: „Lasst uns einen Erste-Hilfe-Kurs in Egg machen und dann noch die Schulung am Defibrillator.“ Gemeinderat Peter Kermisch hatte Bürgermeister Dietmar Zäpernick vertreten und darauf hingewiesen: „Klärt die Finanzierung vom Defibrillator, da sollte nicht der ganze Jahresgewinn vom Verein draufgehen.“ So sind wieder Sponsoren und Gönner gefragt.

Thomas Bächle und Rainer Weiß hatten sich dem Thema Strommasten angenommen. Der Ersatzneubau der Stromtrasse von Rippolingen nach Istein durch die Eigentümer Transnet und Amprion betrifft auch Egg. Die beiden Ingenieure empfahlen, Unklarheiten wie etwa die Frage, wo die neuen Masten stehen werden, zu klären. Gleichzeitig werde Flexibilität und Kreativität vermisst, so Weiß. Eine Bündelung der Stromleitungen auf der Haupttrasse sei bei der Planung anscheinend nicht berücksichtigt worden, „eigentlich zum Nachteil für Egg“, so Bächle. Ein Mitglied erinnerte daran, dass die südliche Trasse zunächst als Provisorium verkauft wurde. Der Bürgerverein wird an dem Projekt festhalten – die konstruktive Mitarbeit der Bürger bringe erfahrungsgemäß neue Ergebnisse.

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