Das Jahreskonzert des Musikvereins 1860 Rickenbach am kommenden Samstag, 8. April, um 20 Uhr in der Gemeindehalle Willaringen geht mit zwei Besonderheiten einher: Zum Jubiläum des 25 Jahre alt gewordenen Jugendorchesters gibt der 157 Jahre alte Verein ein Doppelkonzert seines Blasorchesters mit dem Nachwuchsensemble. Zudem wird es am Dirigentenpult eine Rückkehr des früheren Interimsdirigenten Stefan Wagner geben, der Anfang Januar die Probenarbeit für den Jahreshöhepunkt aufgenommen hat.
Der einst im Ensemble als Schlagzeuger mitwirkende Stefan Wagner hat die 50 Musiker von Joachim Pfläging übernommen. Für die Vereinsführung war der 50-jährige Rickenbacher, der für den Altenschwander Dirigenten Karl-Heinz Rünzi im Zeitraum 1997/1998 befristet den Taktstock führte, ein Wunschkandidat, nachdem im Jahr 2016 der Wehrer Berufsmusiker Joachim Pfläging und der vorherige Dirigent Markus Tannenholz nicht mehr zur Verfügung standen.

„Wir kennen uns schon seit der Kindheit und wissen die musikalischen Fähigkeiten unseres früheren Schlagzeugers sehr zu schätzen“, freute sich Vereinsvorsitzender Christian Kaeser über die Rückkehr von Stefan Wagner, der mit seinem langjährigem Engagement für eine möglichst breit gefächerte Blasmusik auch gut zu den Zielen des Musikvereins passt. Der Rickenbacher Schlagzeuger war 1986 Gründungsmitglied des Verbandsjugendorchesters und wirkte ab 1988 für 15 Jahre bei der renommierten Stadtmusik Bad Säckingen, darunter sechs Jahre als Vizedirigent. 1989 übernahm er als Nachfolger von Klaus Siebold die musikalische Leitung der Trachtenkapelle Niederwihl.
Unter den Fittichen des Bad Säckinger Stadtmusikdirektors Heinz-Georg Linke absolvierte er dann im Jahr 1990 die fundierte Dirigentenausbildung und ab 1995 spielte er zusätzlich in ambitionierten Auswahlorchestern und Brass Band-Formationen nördlich und südlich des Rheins mit.
Musikalisch ging es ab 2003 wechselhaft weiter. Er nahm sich Vereinspausen, wie er betont. Ab 2007 half er aber wieder bei Vereinen aus, die sporadisch einen Schlagzeuger oder Dirigenten brauchten. Für seine Weiterentwicklung besucht er seit einiger Zeit regelmäßig Fortbildungsveranstaltungen beim englischen Dirigenten Douglas Bostock, den er besonders schätzt.
Aus Sicht von Christian Kaeser wird der gereifte Stefan Wagner die durch das Ausscheiden von professionell tätigen Dirigenten entstandene Lücke gut schließen können. "Wir wissen es auch zu schätzen, wie er in den Proben die Entstehung seines Konzertprogramms und die Besonderheiten der Stücke ausführlich erläutert", lobte Kaeser.