„Wir wollen im Frühling 2020 anfangen zu arbeiten“: Mit dieser zeitlichen Vorgabe nahm Bürgermeister Dietmar Zäpernick am Dienstag das nächste ehrgeizige Projekt der Gemeinde Rickenbach, den Breitbandausbau, in den Fokus.
Der Gemeinderat fasste in seiner Sitzung die entsprechenden Beschlüsse: Standort für den Bau des einzigen PoP-Gebäudes auf Gemeindegebiet im Hauptort an der Abzweigung nach Hottingen sowie die zeitliche Abfolge des Netzausbaus. Das PoP-Gebäude wird im Gewerbegebiet „Im Schaffeld“ als Fertigteil errichtet. PoP steht für „Point of Presence“.

Dabei handelt es sich um einen Knotenpunkt in einem Gebäude, das wie eine technische Zentrale mit einem Breitband-Zugangsserver funktioniert, der Signale des vom Landkreis Waldshut gebauten Backbones (Ringleitung) empfängt und in die Rickenbacher Ortsteile weiter leitet. Die Ringleitung verläuft via Egg und Bergalingen nach Hütten und Rüttehof im nordwestlichen Gemeindegebiet.
In drei Abschnitten
Die Baumaßnahmen werden in drei Abschnitten erfolgen. Abschnitt 1: Rickenbach, Willaringen, Bergalingen, Jungholz, Egg. Abschnitt 2: Hütten, Rüttehof, Schweikhof, Wieladingen. Schließlich Abschnitt 3: Hottingen, Altenschwand, Glashütten, Strick. „Es gilt, wer schlecht versorgt wird, kommt zuerst an die Reihe“, erklärte Gerhard Albicker, technische Breitbandberatung, dem Gemeinderat. Albicker plant zusammen mit Max Arzner und Joachim Baumeister (Tillig Geomatics GmbH) den Breitbandausbau in Rickenbach und Herrischried. „Jungholz und Egg haben aktuell die schlechtesten Netzgeschwindigkeiten, dort soll zuerst Abhilfe geschafft werden“, sagte Arzner.
Auch Hütten und Rüttehof werden derzeit schlecht versorgt. Arzner informierte außerdem: „Zum Jahresende 2020 kriegen wir den Backbone durchs Gemeindegebiet.“ Der Landkreis fahre in der Regel in der Straße, so Arzner, „er fräst die Ringleitung in den Asphalt ein, womit vermieden werden soll, über Privatgrundstücke gehen zu müssen“. Laut Joachim Baumeister umfasst die Breitbandplanung „den Anschluss von jedem Gebäude in der Gemeinde“.
Förderbescheid für Breitbandausbau
Im Juli 2019 hat die Gemeinde Rickenbach einen Förderantrag zur Breitbandinfrastruktur nach Bundesförderung gestellt. Der vorläufige Zuwendungsbescheid für die Förderung des Breitbandausbaus wurde ihr vor einem Monat zugestellt. Auf Anfrage dieser Zeitung nannte Rechnungsamtsleiterin Hildegard Bayer gestern die Summe: „Die Gemeinde Rickenbach erhält aus dem Bundesförderprogramm 2,05 Millionen Euro.“