Der Bürgersaal war wieder berstend voll. Der Herbstball des Turnvereins Rheinfelden 1898 ist nicht einfach eine Jahresfeier, sondern ein gesellschaftlicher Anlass mit Tanz und bunten Unterhaltungsprogramm.
Unzählige Kehlen im Bürgersaal stimmten lautstark das Badener Lied an, während die verschiedenen Abteilungen des Turnvereins Deutschlandfahnen schwenkend einliefen. Die Kinder und Jugendlichen stellten sich zum Auftakt des Herbstballs auf der Bühne auf und wurden schon vor dem abendfüllenden Programm mit einem donnernden Applaus der Gäste begrüßt.
Bevor die Show losging, sorgten Inge und Dieter Meier in guter Tradition mit einem Aufwärmtraining für lockere Muskeln bei den Zuschauern, die im ganzen Saal begeistert die Übungen mitmachten. „Der Herbstball ist eine Teamarbeit, das bedeutet, es braucht auch eine Teamleitung und das ist Klaus Romeike“, übergab Ina Heidemann, Vorständin Verwaltung, an Klaus Romeike, Vorstand Veranstaltungen und Moderator des Abends.
Romeike stimmte nach jedem Auftritt mit den Akteuren das „volare“ aus dem Refrain des italienischen Klassikers „nel blu dipinto di blu“ ein, woraufhin der Saal mit dem vierfachen „Oh“ antwortete. Das Mädchen-Turnen präsentierte eine Tanzaufführung zu dem Oldie „Singing in the Rain“. Lilafarbene Schirme herum wirbelnd, zeigten die jungen Mädchen eine nicht einfache Choreografie. Einer Tänzerin konnte Romeike entlocken, dass die Turner-Mädchen zwei Wochen für ihren Auftritt geübt hatte. Dann kamen schon die Zumba Kids, die zu rockigen Polka-Sounds einen wilden Schuhplattler auf die Bühne legten.
Auch bei den Ehrengästen um Bürgermeisterin Diana Stöcker und OB-Stellvertreter Wilfried Markus kam die sportliche Unterhaltung auf der Bühne gut an. „Ich finde es wunderschön, dass es so voll ist. Die Lebensfreude und Freude am Turnen ist begeisternd“, meinte Sabine Hartmann-Müller, die als Hertener Ortsvorsteherin nicht dem TVR, sondern dem TuS Herten angehört. „Die Kinder und Teenager machen das super“, lobte Alt-Bürgermeister Rolf Karrer die Darbietungen. „Das hat schon italienisches Flair“, meinte er dazu, dass sich auf der Tanzfläche vor der Bühne etliche Kinder tummelten, den Aufführungen folgten oder miteinander spielten. Dieter Wild, Vorsitzender des Stadtsportausschusses, meinte, dass sich die gute Jugendarbeit des TVR jedes Jahr am Herbstball zeige. „Das könnte nicht jeder Verein auf die Beine stellen“, so Wild.
30 Helfer waren im Einsatz, um die Gäste mit Getränke zu versorgen, die Haupttheke und die Bar sowie die Kuchentheke auf der Empore zu besetzen. Mindestens 20 weitere Helfer waren noch bei Auf- und Abbau mit gespannt, erzählte Heidemann. 1998 war der TVR zu seinem 100-jährigen Bestehen mit dem Herbstball von der Hebelhalle in den Bürgersaal umgezogen, um die Jahresfeier als Tanzveranstaltung mit Programm zu feiern. „Der Herbstball ist unser Schaufenster für die Kinder- und Jugendabteilungen aus unserem Kernbereich Turnen“, sagte Heidemann. Den Eltern der jungen Turner werde der TVR so sichtbar und erlebbar gemacht. Als gesellschaftlicher Anlass mit Tanz soll der Herbstball auch für Gäste attraktiv sein.
Vor zwei Jahren hatte sich der Vorstand des 1000 Mitglieder starken Vereins neu aufgestellt, und Romeike war zum neuen Vorstand Verwaltung geworden. „Man merkt mittlerweile, dass die Veranstaltung die Handschrift von Klaus Romeike trägt. Er ist ein großer Glücksfall für uns“, meinte Heidemann. Auf der Bühne machten neben den verschiedenen Turnabteilungen des TVR auch Gastturner vom TV Laufenburg und TV Haagen sowie von einer Bad Säckinger Tanzschule Show-Einlagen. In den Pausen sowie nach Show-Ende lockte eine Partyband die Gäste auf die Tanzfläche, wo sich viele Paare aller Altersklassen im Takt der Musik drehten.