Brigitte Chymo

Die Freiwillige Feuerwehr Murg hat in der ersten Januarwoche Markus Döbele mit 97,5 Prozent der abgegebenen Stimmen zu ihrem neuen Gesamtkommandanten gewählt. Ein eindrückliches Ergebnis, in dem sich die gut vorbereite Ablösung seines Vorgängers Stefan Fräßle widerspiegelt. „Das war von langer Hand geplant“, sagt Markus Döbele gegenüber dem SÜDKURIER.

Schon vor etwa vier Jahren sei im Feuerwehrausschuss über eine mögliche Nachfolge diskutiert worden und schon damals habe er sein Interesse signalisiert, so Döbele, seinerzeit Abteilungskommandant der Abteilung Murg/Niederhof. In den Folgejahren absolvierte der neue Kommandant die erforderlichen Ausbildungen bis hin zum „Verbandsführer“ im Jahr 2020. „Das ist eine der höchsten Führungsausbildungen“, erklärt Döbele.

Der Werdegang

Mit Markus Döbele, 33 Jahre alt, übernimmt ein echtes Eigengewächs der Feuerwehr Murg das Ruder. „Alles hat mit dem Murger Sommerspaß angefangen“, erklärt Döbele und lacht. Noch heute nimmt die Feuerwehr im Sommer mit einem Aktionstag am Murger Ferienprogramm teil. Ein solcher Aktionstag war es im Jahr 2000 auch, der Döbele Mitglied der Jugendfeuerwehr werden ließ. Der neue Gesamtkommandant kennt sich bei der Feuerwehr Murg also bestens aus und konnte als Kommandant der Abteilung Murg/Niederhof seine Führungsqualitäten bereits unter Beweise stellen.

Offizielle Bestellung

Im Moment ist noch Übergabe, erst ab Montag, 24. Januar, ist Döbele dann offiziell im Amt als Kommandant der gesamten Feuerwehr Murg. Seinem Vorgänger Stefan Fräßle bescheinigt Döbele, ihm einen „einwandfreien Laden“ übergeben und optimale Vorarbeit für die Amtsübergabe geleistet zu haben. „Es ist ein schöner Start“, freut sich Döbele darüber, dass wichtige Eckpfeiler wie der Brandschutzbedarfsplan und der Standort des neuen Feuerwehrgerätehauses für den Ausrückebereich Nord bereits erarbeitet sind. „Es geht jetzt nur noch um die Umsetzung“, sagt Döbele. Wobei in dem „nur“ natürlich noch immer jede Menge Arbeit steckt. Alleine der Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Hänner und die Zusammenlegung der beiden Abteilungen Oberhof und Hänner haben es in sich. „Ich bin da sehr zuversichtlich“, sagt der neue Kommandant dennoch, der ein gutes Team hinter sich weiß.

Die Aufgaben

Die anstehenden Projekte sind das eine, der Alltag in der Feuerwehr dann aber das andere. „Die Feuerwehr ist Arbeitgeber“, betont Döbele. Da geht es viel um Arbeitsschutz, Ruhezeiten und alle Arten von Sicherheitsvorschriften und darum, stets auf dem aktuellsten Stand zu sein.

Wichtige Aufgabe eines Gesamtkommandanten ist außerdem die Kontaktpflege mit den Nachbarwehren. Im Austausch mit den anderen Kommandanten geht es darum, Synergien zu schaffen. Zum Beispiel, indem gemeinsame Ausbildungen organisiert, zusammen Gerätschaften angeschafft werden oder Spezialwissen ausgetauscht wird. „Die Absprache hat sich in den letzten Jahren gut entwickelt“, berichtet Döbele.

Herausforderungen

Aktuell ist eine der größten Herausforderungen aber immer noch die Corona-Pandemie. „Es ist kein sinnvoller Probebetrieb möglich“, so Döbele: „Im Sommer haben wir in Kleingruppen geprobt, im Moment findet aber alles, was nicht einsatzrelevant ist, nicht statt. Das müssen wir wieder aufholen, weil sonst die Routine fehlt.“

Was für Außenstehende wie ein Vollzeitjob klingt, spielt sich alles im Ehrenamt ab. „Mein Freizeitkontingent ist recht gut ausgeschöpft“, meint Döbele, der trotzdem noch Zeit findet, in der Feuerwehrmusik Murg aktiv zu sein, und betont: „Es braucht schon eine gewisse Passion.“ Aber auch einen verständnisvollen Arbeitgeber, den Döbele in der Firma Global Safety Textiles hat.