2020 begann die Gemeinde Murg mit den Arbeiten für den Breitbandausbau in den Ortsteilen Oberhof und Hänner. Nun ist ein großer Meilenstein erreicht: Das Ortsnetz wurde am Dienstag zum Betrieb an den Betreiber, die Schönauer Firma Stiegeler Internet Service übergeben. Die ersten drei Haushalte in Hänner-West verfügen nun über schnelles Glasfaserinternet. „Die nächsten Wochen werden zahlreiche neue Anschlüsse geschaltet werden“, so Martina Stiegeler, Marketing- und Kommunikationsleiterin bei Stiegeler. Bereits 90 Verträge seien abgeschlossen worden, knapp 600 Adressen stehen zur Verfügung.
Einer von drei Bauabschnitten ist jetzt abgeschlossen
Der Ausbau des Breitbandnetzes ist in drei Schritten geplant: Hänner-West, Hänner-Ost und Oberhof. Hänner-West ist fertig, Ost ist zur Hälfte im Tiefbau fertig und Oberhof soll bis Ende Jahr nachziehen. In Oberhof steht das Pop-Gebäude. Pop steht für Point of Presence, wie auf Englisch der Übergabepunkt genannt wir. Von hier wird das Signal über Glasfaser in die einzelnen Häuser weitergeleitet. Das Pop-Gebäude ist das Herzstück der Glasfaserverkabelung, die Schnittstelle des kommunalen Ortsnetzes mit dem vom Landkreis Waldshut betriebenen Backbone-Netz, das die einzelnen Gemeinden versorgt.
Der Bau sei bisher reibungslos verlaufen, dies sei bei der Verlegung der grazilen Glasfasers keine Selbstverständlichkeit, sagte der Bürgermeister. Er dankte dafür allen Beteiligten: „Wir haben einen Glücksgriff mit den zuständigen Firmen und dem Ingenieurbüro gelandet!“ Ein weiterer Dank ging an Bauamtsleiter Karl Heinz Peter sowie die Ortsvorsteher Dieter Muck (Hänner) und Roland Baumgartner (Oberhof). Sie hätten die Bürger von den Hausanschlüssen überzeugt: Über 90 Prozent der Haushalte entschieden sich für den Anschluss.
Künftig bis 1000 statt 10 Megabits möglich
Für Bürgermeister Adrian Schmidle ist klar: „Neben Strom, Wasser und Wärme, gehört eine gute Internetverbindung als Grundversorgung heutzutage einfach dazu.“ Insbesondre in Oberhof und Hänner sei der Leidensdruck sehr groß. Ohne Glasfaserverbindung liege die Downloadgeschwindigkeit hier teilweise unter 10 Megabits pro Sekunde. Homeoffice sei so kaum möglich. Zur Einordnung: Die Glasfasertarife gehen von 200 Megabits im Download bis 1000.
Die Notwendigkeit von schnellem Internet für die Ortsteile bekräftigte auch der Ortsvorsteher von Oberhof, Roland Baumgartner: „Das Interesse in der Bevölkerung an schnellen Internet ist groß, Menschen fragen, wann es soweit ist.“ Matthias Ketterer vom Büro Tillig Ingenieure in Dogern betonte die Zuverlässigkeit des Breitbandnetzes: „Wenn die Leitungen einmal im Boden sind, läuft alles einwandfrei, bisher gab es auch bei allen Tests keinerlei Schwierigkeiten.“

Nach Wunschplan soll der Glasfaserausbau in Oberhof bis Ende 2023 fertig sein. Laut Bauamtsleiter Karl-Heinz Peter wird der Plan auch „plus-minus“ eingehalten werden können. Abhängig sei dies vom Tiefbau, da könne immer mal etwas dazwischenkommen. Bei den bisherigen Tiefbaumaßnahmen wurden teils in einem Schwung andere Baumaßnahmen, wie die Erneuerung von Wasserrohren, in Angriff genommen. Spätestens bis Frühjahr nächsten Jahres soll der Bauabschnitt Oberhof abgeschlossen sein, erklärte Bürgermeister Schmidle.