Die Stadt Lörrach nimmt ihre Verwaltungsstruktur unter die Lupe. Die Stadtverwaltung spricht bei ihrem Vorhaben „Verwaltung 2030“ nicht von einer Verwaltungsreform wie sie im Jahr 2002 zuletzt stattfand. Doch sie setzt sich zum Ziel, Verwaltungsabläufe optimal zu synchronisieren sowie Prozesse und Strukturen anzupassen. Der Zeitplan dafür ist eng gesteckt: Nach der Vorstellung des 70000 Euro kostenden Projekts am Donnerstag im Gemeinderat soll dieser im November einen Zwischenbericht erhalten. Das Ergebnis soll Ende 2020 vorliegen.
Oberbürgermeister Jörg Lutz und Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic versprühten im Gemeinderat Vorfreude auf die Untersuchung. Der Bedarf dafür habe sich immer wieder erwiesen, sagten sie. Dienstleistungen für die Bürger sollten stetig weiterentwickelt werden, um auf aktuelle Herausforderungen und sich ändernde Rahmenbedingungen effizient, schnell und gut reagieren zu können, schreibt die Stadt in ihrer Mitteilung dazu.
Oberbürgermeister Jörg Lutz erläuterte, warum ein externer Partner zwar hinzugezogen, aber die Veränderungen in Beteiligungsverfahren „von Innen nach Außen“ erfolgen sollen: „Die Beschäftigten der Verwaltung müssen mitgenommen werden wie schon im Jahr 2002.“
Beteiligungsverfahren
Lutz und Neuhöfer-Avdic beauftragten das Beratungsunternehmen Iltis aus Rottenburg am Neckar damit, das Projekt zu begleiten. Vorgesehen ist ein partizipatives Verfahren gemeinsam mit den Mitarbeitern. Der Prozess ist dialogorientiert aufgebaut, Interviews mit den Mitarbeitern, Workshops zu Prozessverbesserungen, ein Ideenspeicher und der direkte Austausch mit der Verwaltungsspitze und dem Personalrat sind die Werkzeuge der Beteiligung der Mitarbeiter.
„Wir beginnen Schritt für Schritt mit den aufgerufenen Projekten, nutzen deren Strahlkraft in die gesamte Organisation hinein und belasten somit nicht die gesamte Verwaltung“, beschreibt Lutz das Konzept.
Vier Projekte
Vier Projekte sind aufgerufen: Die Digitalisierung mit Wirkung nach Innen und Außen, im Themenfeld Planen und Bauen die Bereiche Hochbau und Tiefbau sowie der große Bereich Bürgerdienste und Soziales. „Bereits in der ersten Ansicht dieser vier zentralen Projekte wird die Verknüpfung und Verzahnung innerhalb der Verwaltung deutlich“, sagt Neuhöfer-Avdic. „Es gibt keinen Fachbereich in der Verwaltung, der durch die Untersuchung dieser Projekte nicht direkt an der Weichenstellung mitwirken kann, und das dezernatsübergreifend.“
Erwartungen
Verbessert werden soll die Bürgerfreundlichkeit und erreicht werden eine schlanke und effiziente Verwaltung, digitale Dienstleistungen, erfolgreiche Projektumsetzungen, ein gutes Betriebsklima sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, „um letztendlich als Arbeitgeber für unsere Fachkräfte attraktiv zu sein“, sagt Lutz in der Mitteilung.
Zeitplan
Vor dem Gemeinderat wurden die Mitarbeiter informiert. Nun beginnt die Arbeit in den Projektgruppen, im Juni die Beteiligung der Mitarbeiter, im September die Arbeit in den Projekten Digitalisierung, Hochbau, Tiefbau und Bürgerdienste und Soziales.
Im November idieses Jahres ist ein Zwischenbericht geplant, Ende 2020 erwartet die Verwaltungsspitze die Ergebnispräsentation.