Thomas Loisl Mink

Das neue Stadtbuch Lörrach 2018 ist da. Jetzt unter der Regie der Stadtverwaltung, ist es an das Konzept des bisherigen Jahrbuchs angelehnt, das vom Verlag Waldemar Lutz herausgegeben worden war. Als Hauptthema geht das Buch in diesem Jahr auf die Situation in Lörrach vor 50 Jahren, im unruhigen Jahr 1968, ein. Es beleuchtet Ereignisse des Jahres 2018 und listet in einer Chronik auf, was geschehen ist.

Schon vor einem Jahr war klar, dass die Stadtverwaltung das Buch künftig selbst herausgeben wird. Rückblick: Von 1971 bis 1994 war die Reihe „Unser Lörrach“, maßgeblich verantwortet von Gerhard Moehring und Walter Jung, erschienen, danach brachte der Verlag Waldemar Lutz das Jahrbuch in deutlich veränderter Form heraus. Nun der Neustart unter dem Titel „Stadtbuch“, für den Museumsleiter Markus Moeh-ring, Stadtarchivar Andreas Lauble, der Historiker Hubert Bernnat, Kultur-Fachbereichsleiter Lars Frick sowie aus dem Fachbereich Medien und Kommunikation der Stadt Lörrach Susanne Baldus-Spingler, Alexander Fessler und Sarah Czerwenka als Redaktion verantwortlich zeichnen. Das 20 mal 20 Zentimeter große und 175 Seiten starke Buch ist in drei Teile gegliedert, erklärte Susanne Baldus-Spingler.

Das Stadtthema als zentrales Jahres-thema befasst sich diesmal mit dem Jahr 1968, in dem, wie Lars Frick anmerkte, Bundesverkehrsminister Georg Leber bunt bemalte Hippie-Autos verbieten wollte. Auch in Lörrach gab es damals ein Aufbegehren gegen hergebrachte Familien- und Gesellschaftsstrukturen. Am Hans-Thoma-Gymnasium erschien die Zeitschrift „Echo“, die immer linker wurde und sich zunehmend an Schulleiter Alfred Klar rieb. Dessen Sohn Christian wird von seiner Tanzkurs-Partnerin als attraktiver und guter Tänzer beschrieben. Als er später als RAF-Terrorist in den Untergrund ging, fiel man in Lörrach aus allen Wolken.

Aber es weist in jenen Jahren auch Vieles nach vorn: An der PH wurde der SAK gegründet, der sich nicht nur um benachteiligte Kinder bemühte, sondern sich auch erfolgreich für einen Spielplatz einsetzte, der für einen Autobahnanschluss geopfert werden sollte. In Haagen verband der Republikanische Club anthroposophische und sozialistische Ideen, die neue Feuerwache und das Hochhaus am Marktplatz wurden gebaut und die Burgfestspiele gegründet. „Stadtleben“ beleuchtet wichtige Ereignisse des Jahres. Es werden die Träger der Lisa-Rees-Medaille vorgestellt und der Ehrenbürger Rainer Offergeld, die Geschichte der Post wird erzählt, auf 25 Jahre Stimmenfestival zurückgeblickt, außerdem auf das Ende des Ersten Weltkriegs und die Gründung des Pelz- und Lederfachgeschäfts Klauser vor 175 Jahren. Den dritten Teil bildet die Stadtchronik von Oktober 2017 bis September 2018. „Die Chronik wäre nicht möglich, wenn wir nicht zwei Tageszeitungen mit guten Lokalteilen hätten“, sagte Hubert Bernnat, der die Chronik erstellt hat.

Das Stadtbuch gibt es für 18,90 Euro in den Buchhandlungen Kastl und Osiander.