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Das Gebiet Salzert-Süd, ein Waldgebiet, in dem auch die Finnenbahn liegt, scheidet für ein Neubaugebiet aus. Dies bestätigte Monika Neuhöfer-Avdic, Leiterin des städtischen Fachbereichs Stadtentwicklung und Stadtplanung, auf Nachfrage. Das Naturschutzrecht lasse eine Bebauung hier nicht zu, solange es Alternativen gebe. Nun soll neben anderen Arealen in der Stadt das Gebiet Salzert-Nord näher geprüft werden.

  • Was spricht gegen Salzert-Süd? Das Landratsamt als untere Naturschutzbehörde und das Regierungspräsidium haben ihr Veto eingelegt, solange die Stadt auch an anderer Stelle bauen kann, sagt Neuhöfer-Avdic. Gern lässt sie diese Option nicht los. Es ärgere sie, dass sozioökonomische Belange bei der Bewertung kaum eine Rolle spielten. Die Stadt sei im Eigentum der Flächen, außerdem könnte das Gebiet flächensparend und kostengünstig erschlossen werden, weil bereits eine Straße vorhanden sei. Die Nachteile seien der Stadt bewusst gewesen: Die Lage im Landschaftsschutzgebiet hätte ein langwieriges Verfahren mit Änderungen auch im Flächennutzungsplan nötig gemacht, der ökologische Ausgleichsaufwand wäre hoch gewesen, die Finnenbahn hätte verlegt werden müssen. Mit dem Grabhügelfeld liegt ein Kulturdenkmal auf dem Areal. Neben dem Naturschutz hätten auch forstrechtliche Belange das Projekt behindert.
  • Bürger wollen Wald erhalten: Aufatmen kann die Bürgerinitiative, die sich seit Januar traf und vehement gegen einen Eingriff in den Salzertwald ist. Bei der letzten Sitzung im Mai seien so viele Bürger gekommen, dass kaum alle Interessierten Platz gefunden hätten, sagt Reinhard Fraber, der zu den Aktiven gehört.
  • Variante Salzert-Nord: Noch geprüft wird die „Nord-Idee“ für den Salzert, also ein Neubaugebiet, das sich im Norden an das Wohngebiet „Vorengele“ anschließt. Hier könnten mehr mehrere hundert Wohnungen entstehen. Das Gelände gehört aber nicht durchweg der Stadt, außerdem wäre ein Landwirt betroffen und gebe es auch hier je nach Zuschnitt Naturschutz-Hürden. Trotzdem ist die Nord-Variante weiter auf der Liste der Stadt. Dem Salzert würde ein neues Wohngebiet und ein Zuwachs an Bewohnern in jedem Fall gut tun, ist die Stadtplanerin überzeugt.