Ein Plattenspieler in der Mitte, rechts und links davon große, einladende Sessel, in denen man sich zurücklehnen und gemütlich das just aufgelegte Album hören kann. Diesen stilvollen Eyecatcher findet man im „Replay Vinylstore“ im Schweizer Laufenburg. Drumherum Regale und Boxen voll mit Schallplatten. Rock, Jazz, Heavy Metal, Soul, Funk oder Oldies: Das meiste ist gebraucht, wenige sind neu. Raritäten neben Neuerscheinungen, die Dekoration natürlich Plattencover.

Vinyl feiert schon seit einigen Jahren ein Revival, und die Fangemeinde der „guten, alten Platte“ wird stetig größer. Das wissen auch Renato Trovato und Adina Bürgin aus Hottwil. Schon eine Weile hatten sie den Wunsch, sich selbstständig zu machen. Eine Jazzbar war eine Überlegung. Daraus entstand die Idee Musik und Getränke zu kombinieren und schlussendlich fanden beide einen Vinylstore mit Einkehrmöglichkeit die passende Lösung.

Den Sound genießen

Eher durch Zufall entdeckten sie dann die leerstehenden, zu vermietenden Räumlichkeiten am Laufenplatz am Eingang zur Laufengasse und schlugen zu. Die Lage gefiel ihnen auf Anhieb, die Aussicht auf den Rhein vom Erker im hinteren Teil des Geschäftes. „Dieser Charme mit der Kulisse ist einfach toll“ schwärmt Bürgin und wünscht sich: „Mit dem Verkauf von Platten wollen wir Emotionen vermitteln. Dass die Leute sich wohlfühlen, in gemütlicher Atmosphäre sitzen und den Sound genießen können“.

Trovato und Bürgin arbeiten beide nebenbei. Der 53-Jährige im Druckerbereich in einem 50-Prozent-Pensum und seine 49-jährige Geschäftspartnerin im Kino, wo sie viel Kontakt zu jungen Menschen hat. Dort spürt sie das Interesse der Jungen an Platten und an Musik, verbunden mit geselligem Beisammensein.

Warum Schallplatten?

Die Wahl eines Plattenladens kam dennoch nicht von ungefähr, denn Trovato ist schon immer passionierter Plattensammler gewesen. Für ihn ist ganz klar: Plattenhören ist auch eine Wertschätzung gegenüber der Künstlerinnen oder Künstler. Diese würden sich schließlich auch über die Gestaltung des Covers Gedanken machen.

„Die Cover sind teilweise richtige Kunstwerke und jeder entdeckt wieder etwas anderes darin“, ergänzt Bürgin. „Es ist auch wie ein Ritual“, erklärt Trovato. Er sagt: „Du bekommst die Platte, du machst sie auf, schaust sie an, befasst dich mit dem Cover, vielleicht mit den Songtexten. Es ist einfach ein schönes Feeling.“

Die Platten kann man übrigens direkt anhören, während man gemütlich das breite Angebot an Musik aus allen Jahrzehnten durchstöbert. Ist man sich immer noch unsicher, bleibt noch Zeit für ein Getränk im Erker mit Aussicht auf den Rhein oder ein Gespräch mit den Besitzern.

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