Für das zweite Konzert der Reihe Mary-Codman-Classics konnte Maria Theresia Rist vom Förderverein „Kultur im Schlössle“ Violinistin Anna Schultsz und Pianistin Gabriela Fahnenstiehl im Schlössle begrüßen. Die beiden „jungen Stars“ sind Teil einer „hochkarätigen Konzertreihe“, wie Rist sie nannte, die dank der Spendenbereitschaft der Bevölkerung zur Anschaffung des Steinway-Flügels zustande kommen konnte.
Die beiden talentierten Musikerinnen begannen ihr Konzert mit einer Sonate für Violine und Klavier von Wolfgang Amadeus Mozart, aus der sie drei Sätze spielten. Es war dabei eine deutliche Steigerung vom Largo zum Allegretto zu vernehmen, die sich auch in der wachsenden Vortragsleidenschaft der beiden Musikerinnen spiegelte. Bereits hier wurde deutlich, wie gut sich die erst 19-jährige Anna Schultsz und die für ihr leidenschaftliches Spiel ohnehin bekannte Gabriela Fahnenstiehl aufeinander abgestimmt hatten.
Im Anschluss trugen die beiden die „Carmen-Fantasie“ des Künstlers Pablo de Sarasate vor, die Schultsz als „virtuos“ bezeichnete. Die Bearbeitung umfasste musikalische Ausschnitte aus jedem Akt der berühmten Carmen-Oper. Bemerkenswert war, dass beide Musikerinnen die Fantasie auswendig vortrugen. Gerade Anna Schultsz zeigte dabei, wie gut sie ihr Instrument beherrscht. Für ihre herausragende Inszenierung erhielt sie Zwischenapplaus vom begeisterten Publikum. Die junge Schweizerin hat im Alter von zwei Jahren zum ersten Mal eine Geige in der Hand gehalten und seither eine beachtliche Karriere als Violinistin vorzuweisen. So war sie unter anderem Stipendiatin der Internationalen Musikakademie in Liechtenstein und ist zurzeit Studentin an der Musikhochschule in München. Sie gewann zahlreiche Preise und belegte den dritten Platz beim van Wely-Wettbewerb.
Im Schlössle fuhr Schultsz mit einer Vorführung der Partita Nr. 2 in d-Moll für die solo Violine von Bach fort. Für das Abschlussstück, eine Sonate von Edvard Grieg, begleitete Gabriela Fahnenstiehl die Violinistin erneut am Flügel. Der erste Satz des Stückes kam stürmisch daher und wurde durch den romantisch anmutenden Mittelteil beruhigt, bevor das Finale wieder lebhafter wurde.
Das begeisterte Publikum hielt kaum noch etwas auf den Plätzen und schenkte den beiden „jungen Stars“ auf diese Weise die verdiente Anerkennung.