Junge Talente schreiben, dichten, musizieren, malen und tanzen häufig im Stillen. Nun haben sie erstmals eine Plattform am „Open Mic“ bekommen, dem Forum Junge Kultur in der „Kultschüür“ in Laufenburg/Schweiz.
Acht junge Frauen legten sechs Auftritte hin – die meisten zum ersten Mal vor Publikum. Lampenfieber war im Spiel, doch die Talente ließen sich davon nicht beeindrucken, sondern stellten ihre Kreativität mutig und überzeugend vor.
Mit Gedichten, Musik, Tanz und einer digitalen Ausstellung gestalteten Nicole und Natalie Schorr, Noemi Lakatos mit Karen de Moras, Linda Essig, Lea und Laura Buccheri einen abwechslungsreichen, spannenden Abend. Spontan gesellte sich die Sängerin Sarah Hallauer dazu. Die Moderation hatte Luana Werdenberg, Gäste waren die Schauspielerin Aileen Lakatos und die Künstlerin Franziska Tanner.
Den Anstoß hatte Martin Willi, Betriebsleiter der „Kultschüür“, gegeben. „Als ich das Experiment im Kopf hatte, rechnete ich mit null bis 100 Personen“, blickte er zurück. 100 Personen waren es nicht, die der Premiere beiwohnten, aber auch nicht null. Martin Willi kam auf 31 Anwesende.
An Mut machenden Worten mangelte es nicht. „Ihr seid immer im Vorteil gegenüber dem Publikum“, stellte Willi klar, „es steht immer mindestens 1:0 für euch“. „Ihr seid Talente“, merkte eine Zuschauerin an, „lasst euch nicht beeinflussen, dann seid ihr auf dem richtigen Weg.“
Den Auftakt machte Nicole Schorr mit zwei Liedern, eines davon a cappella vorgetragen. Danach kam ihre Schwester Natalie Schorr an die Reihe. Sie zeigte Bilder, die sie mit dem Handy gezeichnet hatte. Anfänglich habe sie von Hand gezeichnet, erst vor zwei Jahren habe sie begonnen, digital vorzugehen. Das Ergebnis: Fische, Emojis, Porträts, farblich stimmig aufgebaut.
Noemi Lakatos aus Laufenburg und Karen de Moras aus Zürich stellten sich mit Gesang und Tanz vor. Das Duo trat zum ersten Mal zusammen auf, außerdem mit einem eigenen Lied. Linda Essig aus Mettau trug zwei Gedichte vor. Es sei an der Zeit, diesen großen Schritt zu tun und die Bühne einzunehmen, sagte sie. Dies tat sie mit Texten, die ungewöhnlich offen ihr Innerstes nach außen kehrten. Den Abschluss bildeten die Schwestern Lea und Laura Buccheri mit Gesang und Gitarre, bei einem Lied gesellte sich Sarah Hallauer dazu.
Den jungen Talenten gab Aileen Lakatos, Schauspielerin und Multimediaproduzentin, den Rat, sich nicht verbiegen zu lassen. „Lasst euch nichts gefallen“, sagte sie, „macht, was ihr wollt.“ Und: „Es gibt immer die Machtdemonstrationen, da muss man einfach weitermachen“, so Lakatos. Franziska Tanner sagte, ein Leben mit der Kunst verlaufe nicht geradlinig, sondern in Schlangenlinie. „Es gibt einen inneren Antrieb, weil man es gern macht“, sagte sie mit Blick auf Hindernisse.