Es war ein erhebender Moment in der Generalversammlung des Kirchenchors St. Martin Luttingen, als Lothar Rist für 65 Jahre Mitgliedschaft geehrt wurde. Denn Rist ist nicht nur über Jahrzehnte ein treuer Sänger, sondern prägende Figur des Chors. 40 Jahre zu den Stützen des Chores gehören auch Rita Eschbach und Ingrid Meyer.

Die Vorstandschaft wurde im Wesentlichen mit Claudia und Lissy Huber an der Spitze bestätigt. Hervorgehoben wurde, welcher Glücksfall die Verpflichtung von Kirchenmusiker Sebastian Neumann war, unter dessen Leitung der Chor wieder zu alter Stärke zurückfindet, wie sich beim Patrozinium und an Weihnachten gezeigt hatte.

Lothar Rist war 17 Jahre alt, als er sich beim Chor St. Martin in die Sängerschar einreihte. Schon zwei Jahre später wurde er vom damaligen langjährigen Dirigenten und seinem späteren Schwiegervater Ferdinand Gerteis mit dem Organisten- und Dirigentenamt betraut.

30 Jahre war Rist dann ein versierter Chorleiter. Die Pfarrscheuer ist unter seiner aktiven Mitwirkung zu einer der schönsten kirchlichen Treffpunkte weit und breit umgebaut worden. Mit aller Konsequenz hat er sich auch 1993 für die räumliche Umgestaltung im Sinne des Zweiten Vatikanischen Konzils der Kirche St. Martin zu einem ökumenischen Raum eingesetzt, womit Luttingen ein vielbeachtetes Alleinstellungsmerkmal besitzt. Und bei der Innenrenovation 2019 hat Lothar Rist maßgeblich dafür gesorgt, dass die Technik „seiner“ Mönch-Orgel komplett erneuert und zudem ein Trompeten-Register eingebaut wurde. Die Pfeifenorgel und deren zugeeignete Kompositionen sind mittlerweile im Unesco-Weltkulturerbe verankert.

Dass Rist 36 Jahre (1969-2005) auch Pfarrgemeinderat der damals selbstständigen Pfarrgemeinde St. Martin Luttingen war, spricht nicht nur von übergroßem Engagement, sondern ermöglichte Einfluss auf die Entwicklung der Gemeinde, den er immer hartnäckig nutzte, wenn er von einer Sache überzeugt war, was nicht zuletzt auch dem Kirchenchor zugute kommt.

Heute ist Lothar Rist immer noch eifriger Bass-Sänger und darüber hinaus mit seinem Wissen und Erfahrung gerne gefragter Impulsgeber und Nestor der Gemeinschaft.

Nach einem ausführlichen Tätigkeitsbericht von Lissy Huber, der sich auch mit der mühsamen und dann doch erfolgreichen Dirigentensuche befasste, wurde der Vorstand mit Claudia Huber, Lissy Huber, Rita Eschbach (2. Kassiererin), Ramona Bartsch (Protokollführerin), Ingrid Stoll (Notenwartin), Bernhard Gerteis und Carmen Emmenecker (Beisitzer) wiedergewählt. Einzige Änderung: Ingrid Meyer übernimmt das Amt des Kassierers von Ramona Bartsch.

Pfarrer Klaus Fietz dankte mit bewegten Worten dem Chor St. Martin, dessen Leistung er immer bewundert habe und in dessen Reihen er sich immer angenommen und wohlgefühlt habe. Er bat um Verständnis für seinen Abschied im Sommer. Aber mit den anstehenden Veränderungen im Sinne der Kirchenentwicklung 2030 habe er sich nicht mehr arrangieren wollen.