Beim Nahwärmekonzept Rappenstein scheint alles auf eine Blockheizkraftwerk-Lösung ohne Einschluss privater Abnehmer hinauszulaufen. Ohne Gegenstimme beauftragte der Gemeinderat Laufenburg am Montag die Planer, die Errichtung eines nur Rappensteinhalle, Alt- und Neubau der Hans-Thoma-Schule, Kindergarten Rappenstein, die Kinderkrippe Löwenburg sowie möglicherweise das katholische Pfarrheim und Pfarrhaus umfassenden Netzes näher zu untersuchen.
Die Heizungsanlage der Rappensteinhalle sei über 18 Jahre alt, die der Hans-Thoma-Schule noch älter, begründete Bürgermeister Ulrich Krieger, den Handlungsbedarf bei den öffentlichen Gebäuden. "Wir müssen froh sein, wenn wir im Winter morgens in den Klassenräumen 16 Grad erreichen", schilderte Hausmeister Ludger Frei die Situation.
Energiedienst und die RBS Wave, beides Töchter der Energie Baden-Württemberg, hatten den Auftrag erhalten, sich grundsätzlich Gedanken über eine zentrale Versorgung der kommunalen Einrichtungen auf dem Rappenstein aber auch benachbarter privater Gebäude zu machen. Im Frühjahr 2016 waren alle betreffenden Eigentümer informiert worden. Doch bei der Fragebogenaktion habe es nur zwei Rückläufe gegeben, erklärte RBS-Mitarbeiter Tim Katzenmeier: "Bei den privaten Eigentümern liegt wohl kein Interesse an einem Wärmeverbund vor."
Unter der Voraussetzung der Beschränkung des Wärmenetzes nur auf die kommunalen Gebäude (und eventuell der kirchlichen) hatten die Ingenieure die Errichtung zweier erdgasbetriebener Blockheizkraftwerke mit zwei zusätzlichen Gaskesseln für die Abdeckung der Spitzenlast und alternativ die einer Hackschnitzelanlage ebenfalls mit zwei Gaskesseln untersucht. Die Heizanlage sollte sich beiden Fällen in der Rappensteinhalle befinden. Als Referenz wurde zusätzlich der Einbau dezentraler Gaskessel und von Photovoltaikanlagen in den einzelnen Gebäuden hinzugezogen. Das Blockheizkraftwerk arbeitet demnach mit Wärmegestehungskosten von 8,7 Cent pro Kilowattstunde deutlich günstiger als die beiden anderen Möglichkeiten mit 14,4 beziehungsweise 12,5 Cent.
Ob das Wärmenetz besser über den städtischen Haushalt oder die Stadtwerke finanziert werden soll, muss noch näher untersucht werden.