Claudia Libor und Roland Kroell schlagen vor, am Laufenburger Rheinufer urbanes nutzbringendes Gärtnern anzubieten. An der Stützmauer unterhalb des Altstadtbahnhofs sollen Obstbäume, Beerensträucher und Hochbeete angelegt werden. Stadtrat Sascha Komposch (FW) trug die Anregung im Namen der beiden am 4. Juni im Gemeinderat vor. Bürgermeister Ulrich Krieger zeigte sich auf Anfrage unserer Zeitung offen für die Idee.
Während der Rheinuferweg zwischen dem Parkplatz am Andelsbach und der Laufenbrücke mit sehr schönen Blumenrabatten gestaltet ist, die zum Spazierengehen einladen, sieht es westlich der Codman-Anlage, unterhalb der Stützmauer des Westbahnhofs relativ karg aus. Claudia Libor und Roland Kroell, die in der Villa Mariagrün wohnen, schlagen deshalb vor, die etwa 150 Meter lange Mauer mit einer Bepflanzung zu verschönern. Entlang der Mauer könnten Spalierobstbäume, dazwischen Himbeer-, Johannisbeer- und Stachelbeersträucher gepflanzt werden, von denen Spaziergänger, die sich später einmal auf der geplanten Laufenburger Acht bewegen, naschen können. Die ideale Zeit zum Pflanzen der Bäume wäre im Herbst.
Libor und Kroell schlagen als zweiten Schritt vor, zusätzlich Hochbeete anzulegen, die von Bürgern, die keinen eigenen Garten besitzen, bepflanzt und betreut werden könnten. Laufenburg würde damit ein Projekt starten, wie es in Nachbargemeinden, wie Bad Säckingen und Rheinfelden bereits mit Erfolg verwirklicht wurde. Die beiden Bewohner des Hauses Mariagrün würden eine Zeit lang sogar die Patenschaft für die neuen Obstbäume und Beerensträucher übernehmen.
Vorstellbar wäre nach Auffassung von Libor und Kroell auch die Anlage eines kleinen Naturlehrpfades, an dem Tafeln auf einzelne Pflanzen und ihre Heilkräfte aufmerksam machen. Kindergartengruppen und Schulklassen könnten hier dann Wildkräuter entfecken, in denen sie heute bestenfalls Unkraut erkennen. Die Biologin und Malerin Libor und der Wanderbuchautor sowie Landschaftsgärtner Kroell verweisen darauf, dass rund um den Kriegerfelsen schon heute viele Wildkräuter wie Johanniskraut, Königskerze, Brennnesseln, Brunnenkresse, Mädesüß oder Holunder wachsen.
Wie Bürgermeister Ulrich Krieger auf Anfrage erklärte, sei ihm die Idee des urbanen Gärtnerns bereits aus anderen Städten bekannt. Hier habe sich gezeigt, dass es im Vorfeld einiges zu klären gebe, damit das Projekt tatsächlich dauerhaft Erfolg hat. Neben der Finanzierung müsste vor allem auch die Einwilligung der Eigentümer sowie die Pflege und der Unterhalt geklärt werden, damit das Projekt dauerhaft Nutzen erzeuge. Die Stützmauer befinde sich im Eigentum der Deutschen Bahn, diese sei deshalb auch zwingend in die Überlegungen miteinzubinden. Erst danach könne er abschließend beurteilen, ob das Projekt Chancen zur Verwirklichung habe.
Zum Projekt
Urbaner Gartenbau ist die meist kleinräumige, gärtnerische Nutzung städtischer Flächen innerhalb von Siedlungsgebieten oder in deren direktem Umfeld. Die nachhaltige Bewirtschaftung der gärtnerischen Kulturen, die umweltschonende Produktion und ein bewusster Konsum der landwirtschaftlichen Erzeugnisse, stehen dabei im Vordergrund.