Nadine Böni

Im Museum Schiff im Schweizer Laufenburg lernt auch die deutsche Staatsministerin für Internationale Kulturpolitik noch etwas. Am Donnerstag hat Michelle Müntefering die beiden Laufenburg besucht. Dies geschah auf Einladung der Waldshuter SPD-Bundestagsabgeordneten Rita Schwarzelühr-Sutter. In Laufenburg stand neben einem gemeinsamen Frühstück mit Kulturschaffenden aus der Region und einem Stadtrundgang auch der Besuch des grenzüberschreitenden Heimatmuseums Schiff auf dem Programm.

Empfangen wurde die Delegation – dabei waren unter anderem Bürgermeister Ulrich Krieger und Stadt­ammann Herbert Weiss – von Hannes Burger, dem Präsidenten des Museumsvereins. Und weil beim Besuch auch das Umbau- und Sanierungsprojekt thema­tisiert werden sollte, waren auch Projektleiter Joe Schnetzler und Architekt Roland Lenzin anwesend.

Das Dreier­gespann führte die Staatsministerin anschließend in gut einer Stunde durch das Museum, gab Einblick in die Planungen und in die Laufenburger Geschichte. Sie berichteten dabei auch erfreut, dass kürzlich sowohl die Einwohner- als auch die Ortsbürgergemeinde den Kreditvorlagen für die Sanierung zugestimmt haben. „Seither schlafen wir alle wieder etwas ruhiger“, sagte Schnetzler.

Der Museumsverein will das Museum Schiff in der Altstadt von Laufenburg/Schweiz zu einem Lern- und Identifikationsort machen. Doch für ...
Der Museumsverein will das Museum Schiff in der Altstadt von Laufenburg/Schweiz zu einem Lern- und Identifikationsort machen. Doch für die Erweiterung und Modernisierung sind mehr als vier Millionen Franken nötig. | Bild: Fotostudio Höckendorff

Müntefering zeigte sich angetan vom alten Gebäude an der Fischergasse, das aus den Jahren um 1600 stammt, und von der Laufenburger Stadtgeschichte. „Die Stadt ist ein Kristallisationspunkt der Geschichte“, sagte die Ministerin. Lobende Worte fand sie auch für das Museum, in ihren Augen ein „Schmuckstück“, und für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Städtchen in verschiedenen Bereichen. „Mir gefällt, dass hier gemeinsam ein Blick zurückgeworfen, aber auch gemeinsam in die Zukunft geschaut wird.“ Laufenburg zeige, was „eine gute Nachbarschaft“ bewirken könne, so Müntefering. „Davon brauchen wir mehr und zwar auf allen Ebenen der nationalen und internationalen Politik.“

Und dann schaffte es Burger sogar, die Ministerin zu verblüffen. Die Delegation begutachtete gerade die Wechselausstellung „Biblia deutsch“ und Burger öffnete die Beschläge einer Bibel mit zwei Faustschlägen. „Von da kommt die Redewendung: Die Bibel aufschlagen“, sagte Burger – und Müntefering: „Da habe ich wieder was gelernt.“