Rolf Sprenger

Emotional verlief die jüngste Gemeinderatssitzung in der Oberlauchringer Gemeindehalle. Auf dem Tagesordnungspunkt stand die Projektentwicklung des Lauffenmühle-Areals. Wo in der Regel nüchtern und sachlich über die Entwicklung der Gemeinde beraten und abgestimmt wird, war es diesmal spürbar, dass dieses Projekt jedem sehr am Herzen liegt: „Wir wollen etwas Besonderes schaffen“, sagte Bürgermeister Thomas Schäuble, „dazu braucht es Ideen und Innovationen.“

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Rund 40 Personen hatten sich zu diesem Thema an drei sogenannten Querdenker-Treffen ihre Gedanken gemacht. Der Verein „Querdenker-Pool“ ist eine Gruppe kreativer Menschen, die in einem wirtschaftlichen Kontext Ideensammlungen für Unternehmen erarbeiten, die sich strategisch neu ausrichten und neue Produkte oder Dienstleistungen auf den Markt bringen. Der Verein ist angegliedert beim Industrie- und Technozentrum Schaffhausen (ITS). Organisiert und moderiert wurden die Zusammenkünfte von Monika Studinger, Projektleiterin Innovationsmanagement der Wirtschaftsregion Südwest. Die bunte Mischung aus Organisationen, Gewerbebetrieben, Start-up-Unternehmen und Einzelpersonen sorgte für einen kräftigen Input. Monika Studinger präsentierte dem Gemeinderat nun die daraus resultierenden Ideen.

Für Start-up-Unternehmen, Bildung, Gastronomie und Kultur könnte die alte Schlosserei der Lauffenmühle eine neue Heimat werden. Bei der ...
Für Start-up-Unternehmen, Bildung, Gastronomie und Kultur könnte die alte Schlosserei der Lauffenmühle eine neue Heimat werden. Bei der Gemeinderatssitzung wurden dafür entsprechende Konzepte vorgestellt. | Bild: privat

„Lauchringen soll ein Ort für Vernetzung, für Nachhaltigkeit, Bildung und Kultur werden.“ Mit diesen Worten eröffnete Monika Studinger ihre Ausführungen. Einen Campus für Bildung, in Form von Außenstellen von Hochschulen oder Universitäten, der Neubau eines Gesundheits- und Präventionszentrums, Gastronomie- und Event-Angebote sollen nur als Beispiele aus der Fülle der Gedanken dienen.

Besonders guten Anklang fand die Idee der Co-Working-Spaces. Diese moderne Arbeitsform bezeichnet einen flexiblen Arbeitsplatz, den sich mehrere Menschen teilen. Besonders beliebt ist dieser Trend bei Start-up-Unternehmen. Unabhängig oder gemeinsam entwickeln kleine Firmen oder Einzelpersonen innovative Projekte. Die Gebäude im Lauffenmühle-Areal bieten mit ihrem Industriecharme das dafür benötigte Ambiente. Lauchringen hat sich zu diesem Thema bereits positioniert. Bei dem Wettbewerb „RegioWin2030“, bei dem Projekte für die regionale und wirtschaftliche Entwicklung gefördert werden, wurde die Gemeinde als ein Teil der Kampagne bereits als Leuchtturm-Projekt auserkoren.

Chancen für Fördergelder

Damit erhöhen sich die Chancen auf Fördergelder zur Weiterentwicklung. „Die Vernetzung mit schweizerischen Unternehmen ist ein wichtiger Faktor“, erläuterte Monika Studinger weiter, „dadurch können weitere Arbeitsplätze in der Region entstehen. Auch bei der Entwicklung des Wohnraums können und sollen neue Ideen entstehen. Anja Isele und Thomas Eichkorn von der Interessengemeinschaft Wohnwerkstatt brachten dafür ihre Erfahrungen ein. Für den emotionalen Höhepunkt sorgte Benjamin Wenger vom neu gegründeten Kulturverein Schauplatz. Mit einer sehr bewegenden Rede und einer visuellen Präsentation warb er für die Einbindung von Kunst und Kultur auf dem Areal. Wenger: „Wo einst Fäden gesponnen und Stoffe gewebt wurden, kann nun der Stoff für neue Geschichten entstehen. Neue Ideen werden gesponnen und zu spannenden Szenen verwoben. Hier kann die Gemeinde Lauchringen all dies lebendig werden lassen.“ Man darf gespannt sein, welche Ideen sich realisieren lassen.

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