Den Weltfrauentag nahm das Familienzentrum Hochrhein in Lauchringen zum Anlass, das vom Europäischen Sozialfonds (ESF) mit rund 338.000 Euro finanzierte Projekt „Frauenpower – Migration gestalten“ zu starten. 50 Interessierte fanden sich zur Vorstellung des Konzepts durch Projektleiterin Monika Studinger ein. Unter den Teilnehmern befand sich auch eine junge Ukrainerin mit ihrem Kind, die nach vier Tagen auf der Flucht nun bei einer Frau aus Lauchringen eine Unterkunft gefunden hat.Fa
Unbürokratische Flüchtlingshilfe
Das Thema Flüchtlinge aus der Ukraine nahm auch Rita Schwarzelühr-Sutter auf: „Hier gilt es unbürokratisch zu helfen. Innerhalb der Europäischen Union können die Kriegsflüchtlinge jetzt ohne Asylverfahren für ein Jahr bleiben.“ Vor Ort stünden alle Beteiligten vor großen Herausforderungen, um die nötigen Strukturen zu schaffen. Wichtig sei, die Existenzen dieser Menschen zu sichern. Daher müsse eine übersichtliche digitale Plattform eingerichtet werden, damit jeder weiß, wo es was gibt und welche Ansprechpartner zuständig sind.
Auch Felix Schreiner hätte sich nach eigenen Angaben nicht vorstellen können, dass wir diese Situation in Europa erleben. Regierung und Opposition würden sich jetzt gemeinsam vorbereiten auf das, was da auf uns zukommt. Im Moment würden die Kapazitäten im Landkreis Waldshut dazu vorbereitet.
Unter dem Aspekt der zu erwartenden Flüchtlinge kommt das neue Projekt „Frauenpower – Migration gestalten“, mit einer Laufzeit von zehn Monaten, genau zum richtigen Zeitpunkt. Ziel sei es, zusammen mit den Migrantinnen ihre Zukunft zu gestalten sowie berufliche Bildung und soziale Integration zu ermöglichen:
„Die Angebote für Migrantinnen konzentrieren sich von Beginn an auf das, was den Frauen konkret und direkt in ihrer jeweiligen Lebenssituation weiterhilft. Dabei sollen die Teilnehmerinnen auch berufliche Ziele erreichen können“, erklärt Monika Studinger.
Mit einem guten Mix aus kulturellen und fachlichen Themen soll neben der Fachkompetenz auch die Alltags-, Persönlichkeits- und Sozialkompetenz der Teilnehmerinnen erweitert werden. Aber nicht ausschließlich für Frauen mit Migrationshintergrund, auch bei der Inklusion soll das Projekt helfen, so Ulla Hahn, Leiterin des Familienzentrums.
Auf viele Angebote wie die Digitale Schule, den Alltagshelferinnen-Kurs oder die Pflegeunterstützungsausbildung, kann bei diesem Projekt zurückgegriffen werden. Und eine bewährte Kooperation mit Diakonie, Caritas, Kommunen und Landkreis bilde ein stabiles Netzwerk. So steht auch Anette Klaas als Frauenbeauftragte der kommunalen Stelle für Gleichstellungsfragen für das Projekt zur Verfügung.
Dennoch sind aufgrund der Vielschichtigkeit des Projekts auch weitere Referentinnen und Unterstützer gefragt. Monika Studinger bittet interessierte Migrantinnen und potenzielle Helfer oder Ideengeber, sich bei ihr zu melden (E-Mail: mail@monika-studinger.de)