Rund 300 Fußballfans waren am Donnerstag zum Public-Viewing des WM-Spiels Deutschland gegen Costa Rica auf das Lauffenmühle-Areal gekommen. Als die beiden Mannschaften das letzte Mal bei der WM 2006 in München aufeinandertrafen, begann ein Sommermärchen mit tropischen Temperaturen voller Fußballfeste.

Bei dieser WM in Katar ist wohl so ziemlich alles anders. Die Temperaturen sind alles andere als gemütlich und so verlegte der SC Lauchringen die Veranstaltung kurzerhand in die Halle der ehemaligen Garnproduktion. Passend zur Jahreszeit gab es neben Steakwecken, Bratwurst und Bier auch Glühwein.

Im Schatten der Menschenrechtsdebatte wollte diese WM aber einfach nicht richtig Fahrt aufnehmen. Trotzdem kamen viele eingefleischte Fußballfans an diesem Abend zum gemeinschaftlichen Mitfiebern und das 1:0 gleich zu Beginn durch Serge Gnabry wurde jubelnd gefeiert. Der weitere Spielverlauf ließ die Zuschauer jedoch mehrfach die Haare raufen, als diverse Torchancen nicht genutzt werden konnten und der Ball auch noch dreimal nur den Pfosten traf. Kopfschütteln löste auch häufig die deutsche Abwehr aus, bei der durchaus noch Luft nach oben gewesen wäre.

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Nach dem Ausgleich und dem zweiten Treffer Costa Ricas fiel der Blick immer wieder nervös auf den Spielstand des parallel laufenden Spiels Japan gegen Spanien, von dem das Wohl und Wehe Deutschlands mit abhing. Deutschland gewann das Spiel am Ende zwar mit 4:2, doch das Ergebnis reichte leider nicht zum Einzug ins Achtelfinale.

Wie geht es jetzt mit dem Public-Viewing weiter?

Mit dem Ausscheiden der deutschen Mannschaft stellt der SC Lauchringen nun auch das Public-Viewing ein. Noch am Tag danach ist Thomas Kummer, Vorsitzender des SC Lauchringen, die Enttäuschung über das Ausscheiden der Deutschen Nationalmannschaft und das vorzeitige Aus des Pubilc-Viewings anzuhören.

Thomas Kummer, Vorsitzender des SC Lauchringen.
Thomas Kummer, Vorsitzender des SC Lauchringen. | Bild: Jannic Hofmuth

„Es ist eine große Enttäuschung. Wir haben eine super Fanmeile gemacht. Aber die Spiele haben uns leider nicht die Stimmung geschenkt, die wir erwartet haben“, sagt der Vorsitzende. Auch von den Zuschauer-Zahlen hätte sich der Verein mehr erwartet. Zum ersten Spiel kamen 150 Besucher, beim zweiten seien es 200 gewesen. „Das hört sich ordentlich an, mit dem Sommer-Public-Viewing ist es aber nicht vergleichbar. Hier hatten wir bis zu 2000 Leute in Wutachstadion“, erinnert sich Kummer.

„Wir wollten den Fußball-Fans etwas bieten, aber es ist fast nicht angenommen worden“, bedauert der Vorsitzende. Am Ende seien viele Faktoren zusammengekommen, zählt er auf: Das erste Spiel um 14 Uhr, wenn die meisten Menschen arbeiten, der Winter, der umstrittene Austragungsort „und das ganze Drumherum“.

Aber: „Die, die hier waren, waren begeistert. Die Resonanz war super“, kann Kummer zumindest einen Lichtblick aufzählen. Die Fans, die beim ersten Mal zum Public-Viewing kamen, seien auch beim zweiten Spiel dagewesen.

Nicht nur sportlich ärgert den SC-Vorsitzenden das Ergebnis, auch der Blick auf die Zahlen könnte wenig erfreulich werden. „Insgesamt wird es schwierig, am Ende ein positives Ergebnis zu erreichen. Wir hatten geschätzt Ausgaben von 7000 bis 8000 Euro.“ Zudem habe der Verein enorm viel Arbeit in die drei Public-Viewings gesteckt. „Es waren 30 Leute im Einsatz. Der Verein hat wahnsinnig viel geleistet.“

Was bedeutet das für die Europameisterschaft 2024?

„Die WM geht jetzt erst richtig los und Deutschland ist nicht mehr dabei. Jetzt müssen wir uns eben auf die Europameisterschaft freuen“, sagt Kummer. Ob der Verein dann wieder ein Public-Viewing veranstaltet, könne er heute noch nicht sagen. „Wir müssen ersteinmal schauen, ob wir den Aufwand noch leisten können“, so Thomas Kummer.

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