Das Thema Pflege in all seinen Facetten wurde beim öffentlichen Rathausgespräch in Lauchringen beleuchtet. Zu dieser Diskussionsrunde hatten das Familienzentrum Hochrhein (Faz) und einem Forschungsteam der Universität Heidelberg interessierte Zuhörer und Betroffene in den Sitzungssaal des Rathauses eingeladen.
Dabei konnten Vertreter von Kommune, Kirche und Wohlfahrtsverbänden (Akteure) mit pflegenden Angehörigen und interessierten Zuhörer gegenseitig ins Gespräch kommen.
Ziel dieses Rathausgesprächs zum Thema Pflege war es, Sorgestrukturen so zu gestalten, dass sie allen Beteiligten dienen. Stefanie Wiloth, eine von drei Projektleiterinnen des Projektes „Pflegeunterstützer“ der Uni Heidelberg, moderierte den dreistündigen Gesprächsabend.
Lösungen und Perspektiven
Der Einladung waren rund 25 Zuhörer gefolgt, sie waren in drei Gesprächsgruppen (Akteure, pflegende Angehörige, interessiertes Publikum) aufgeteilt. Im ersten Teil des Gesprächs konnten die pflegenden Angehörigen oder Pflegbedürftige selbst ihre Situation darlegen oder ganz dezidierte Probleme ansprechen.

Im zweiten Teil bat Stefanie Wiloth die Akteure, zu den vorgetragenen Problemen der ersten Gruppe Stellung zu nehmen oder Lösungsmöglichkeiten und grundsätzliche Perspektiven zu erörtern.
Dabei wurde die Vielschichtigkeit des Themas sehr deutlich: Angefangen beim unterschiedlichen Pflegeaufwand, über den Personenkreis, wer für Pflege in Frage kommt bis zur Finanzierung oder etwa die Unterstützung öffentlicher Einrichtungen.
Bei der Frage der Moderatorin nach der „sorgenden Gemeinschaft“ in der Gemeinde Lauchringen wurde deutlich, dass das Familienzentrum Hochrhein mit seinen vielfältigen Unterstützungsangeboten eine sehr segensreiche Einrichtung darstellt. „Eine Institution, die für alles da ist“, so die Einschätzung einer Teilnehmerin.
In der Abschlussdiskussion aller Teilnehmer lobte Andreas Harder von der Diakonie Hochrhein die gute Vernetzung im Landkreis Waldshut mit einem vielfältigen Unterstützungsangebot.
Pastoralreferent Konrad Sieber konstatierte: „Ich finde es großartig, was an Pflege in den Familien geleistet wird, dieser Arbeit gebührt große Anerkennung.“

Martina Meier, Leiterin des Seniorenzentrums Wutöschingen, regte ein noch stärkeres Engagement der Gemeinde oder der Diakonie Hochrhein an, beispielsweise in Form eines Pflegebeirates, was von Gemeinderat Oliver Roters zustimmend zur Kenntnis genommen wurde.
Mut haben, sich Hilfe zu holen
In einer abschließenden Erörterung wurden die pflegenden Angehörigen gefragt, was sie aus dem Gespräch mitnehmen können. Dabei wurde deutlich, dass man den Mut haben sollte, rechtzeitig andere Hilfe zu holen. Dabei wurden vielfache Unterstützungsmöglichkeiten und denkbare Plattformen erörtert.