Bestens versorgt und rundherum wohl fühlen sich Agnes und Alfons Steffen in der neu eingerichteten Wohngemeinschaft für unterstützungsbedürftige ältere Menschen im Familienzentrum Hochrhein (Faz) im Riedpark in Lauchringen. Neben Irmgard Landgraf (90) waren die Eheleute Steffen die ersten Mieter eines Doppelzimmers in den modern und doch gemütlich eingerichteten Räumen im ersten Obergeschoss des Familienzentrums. Während Irmgard Landgraf ihren Mietvertrag am 31. August unterschrieben hat, folgte das Ehepaar Steffen nur einen Tag später als Mieter in die neue Wohngemeinschaft.
Sowohl Irmgard Landgraf (90) als auch Agnes (87) und Alfons Steffen (89), die etwas näher befragt wurden, fühlen sich in ihrem neuen Zuhause rundherum wohl und bestens versorgt. Besonders angenehm sei der Umstand, dass man nie alleine sei, erklärt Agnes Steffen. Es seien immer irgendwelche Personen, zum Beispiel eine Alltagsbegleiterin oder Angehörige und Besucher anwesend, sodass man nie das Gefühl habe, allein zu sein. „Es sind alle Leute sehr nett und ich bin sehr froh, dass man auch mal sein Herz ausschütten kann“, äußert Agnes Steffen weiter.
Er hilft auch ganz gern mal beim Kochen, berichtet ihr Ehemann Alfons Steffen. Er genieße es aber auch, nach dem Frühstück ausgiebig den Alb-Boten zu lesen. Es sei alles bestens in Ordnung und er habe nicht das Geringste auszusetzen. Deshalb könne er auch überhaupt keine Verbesserungsvorschläge machen, ergänzt er.

Auch Irmgard Landgraf fühlt sich rundherum gut versorgt. Sie hilft ebenfalls ab und zu beim Kochen oder geht mit den Alltagsbegleiterinnen zum Einkaufen für die Wohngemeinschaft. Irmgard Landgraf arbeite sehr genau und sei für ihr Alter als Kochhilfe noch auffallend geschickt, bestätigt Alltagsbegleiterin Gerda Rendler. Generell werde der Speisenplan in der Gemeinschaft erstellt, um auf die besonderen Wünsche der Bewohner Rücksicht nehmen zu können, erläutert die Koordinatorin für die Wohngemeinschaft, Ursula Kramm. Durch die Berücksichtigung der besonderen Vorlieben und Neigungen gelinge weitgehend der Anspruch „Wohnen wie Zuhause“, ergänzt sie.

Zu den alltagsüblichen Tätigkeiten wie Körperpflege, Zeitung lesen, Kochen und Essen gehören auch Zeiten für Spiele zur Anregung des Gedächtnisses, erläutert Ursula Kramm weiter. „Es ist faszinierend, welch großes Erinnerungsvermögen zum Beispiel bei dem Spiel Stadt, Land, Fluss oft zum Vorschein kommt“, macht sie deutlich.

Zusätzlich zu den Tätigkeiten in der WG stünden auch täglich Spaziergänge auf dem Programm, berichtet Gerda Rendler. Sofern mehr als ein Rollstuhlfahrer dabei ist, benötigt die im Dienst befindliche Alltagsbegleiterin Unterstützung durch freiwillige Helfer. Hier gebe es vielfältige Möglichkeiten für bürgerschaftliches Engagement, das sehr erwünscht sei, erläutert Ursula Kramm. Ein vorbildliches Beispiel für ein derartiges Engagement praktiziere seit Kurzem Jutta Muhr, Übungsleiterin beim Turnverein Lauchringen.
Gute Bekannte
Sie hat mit Unterstützung durch Hanne Breinig weitere ältere Frauen gefunden, mit denen sie zusammen mit den Bewohnern der Wohngemeinschaft einmal wöchentlich eine Gymnastikstunde in der Wohngemeinschaft abhält. Dieses frohe Zusammensein verstehe sie in erster Linie als körperliche und geistige Aktivierung der Teilnehmer, erläutert Jutta Muhr. Die Frauen der Gymnastikgruppe wohnen alle im Riedpark und kennen sich vom täglichen Mittagessen im Faz, über dessen hervorragende Qualität Christel Schied regelrecht ins Schwärmen gerät. „So entsteht eine sinnvolle Gemeinschaft zwischen älteren Bewohnern im Quartier Riedpark“, freut sich Ursula Kramm abschließend.
Die Wohngemeinschaft
Die Wohngemeinschaft im Familienzentrum Hochrhein richtet sich prinzipiell an volljährige Menschen mit Unterstützungs- und Versorgungsbedarf ab dem Pflegegrad 2. Es kommen vor allem Menschen infrage, die Angehörige oder andere Personen haben, die ihre „Schutzbefohlenen“ gemeinsam mit anderen unterstützen wollen. Die Bewohner können den Alltag weitgehend selbstverantwortlich bestimmen und gestalten, in einer überschaubaren Gemeinschaft leben und mit entsprechender Unterstützung einen eigenen Haushalt führen. Im Heim überversorgt, in der eigenen Wohnung unterversorgt, bietet die WG den passenden Rahmen. Extra ausgebildete Alltagsbegleiterinnen sorgen rund um die Uhr für eine bedarfsgerechte Unterstützung der Bewohner. Unabhängig davon können die Bewohner oder ihre rechtlichen Vertreter einen Pflegedienst oder Pflegeleistungen individuell und selbstständig auswählen.
Die Wohnungen
Die große Wohnung ist gemütlich und komfortabel eingerichtet. Eine geräumige helle Wohnküche sowie ein großes Wohnzimmer mit zwei überdachen Balkonen stehen als Gemeinschaftsräume zur Verfügung. Daran angegliedert sind die separaten Mieträume mit Bad, von denen zurzeit noch acht Zimmer zur Verfügung stehen.