Gleich zwei Brandorte sowie 16 vermisste Personen im weitläufigen Gebäudekomplex der Firma König im Gewerbegebiet Lauchringen war das vorbereitete Übungsszenario der diesjährigen Jahresabschlussübung der Feuerwehr Lauchringen. Mit fast 100 Einsatzkräften und 15 Feuerwehrfahrzeugen, darunter vier Drehleitern, war die Feuerwehr rund um die Gebäude von Werk 2 und 3 in mehreren Abschnitten zur Menschenrettung und Brandbekämpfung in Stellung.
Eine sehr große Anzahl an Zuschauern, darunter Lauchringens stellvertretender Bürgermeister Rainer Höhl, Gemeinderäte sowie Vertreter mehrerer benachbarten Feuerwehren, verfolgten mit großem Interesse den weitläufig verteilten Übungseinsatz.
Lauchringens stellvertretender Kommandant Florin Eckert hatte zusammen mit Michael Klemann, Sicherheitsbeauftragter der Firma König, die großflächige Übung geplant und vorbereitet. Unter anderem waren gleich vier Nebelmaschinen in Stellung gebracht worden, um vor allem die durch eine angenommene elektrische Überspannung ausgelösten zwei Brandorte, die Schleiferei und die kleine Packerei des Betriebs, möglichst realitätsnah darzustellen.
Für die in das Gebäude gehenden Einsatzkräfte, alle ausgerüstet mit schwerem Atemschutz, stand zu Beginn des Einsatzes neben dem Löschangriff im Innenbereich die Menschenrettung an vorderster Stelle.

Immerhin 16 Personen, alle dargestellt von Mitgliedern der Jugendfeuerwehr Lauchringen, mussten in den an Maschinen und Material reichen, ineinander übergehenden Gebäuden gefunden und teils mit Tragekörben oder über Fluchtwegleitern in Sicherheit gebracht werden. Die vier Leiterfahrzeuge, darunter erstmals die ganz neu in den Fahrzeugpark eingereihte Drehleiter der Feuerwehr Lauchringen, waren rund um den Firmenkomplex verteilt und simulierten den Löschangriff auf das Gebäude von oben.
Hintergrund
Auch das per Fernbedienung betriebene Löschunterstützungsfahrzeug kam simuliert zum Einsatz. Im Ernstfall kann per Monitoring dieses Raupenfahrzeug direkt an den Brandherd herangefahren werden. Mit dem Großventilator wurden die Gebäudeteile entlüftet.
Lauchringens Kommandant und Einsatzleiter Bernhard Loll bemerkte in einem abschließenden Resümee am Ende der Übung, dass diese Einsatzübung mit so vielen Einsatzkräften und Einsatzfahrzeugen im wirklichen Einsatzfall mit den beteiligten Wehren genauso ablaufen würde. „Die Einsatzübung hat die gute Zusammenarbeit und Abläufe zwischen den benachbarten Wehren gezeigt, die im Ernstfall entscheidend wichtig ist“, bedankt sich Loll, der auch stellvertretender Kreisbrandmeister ist, bei allen Mitwirkenden.
Traditionell gab es nach zwei Jahren Corona-Zwangspause wieder ein abschließendes Schlachtplattenessen für alle an der Übung Beteiligten.