Peter Rosa

"Es ist ein Freudentag für die Region und darüber hinaus", sagte Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer beim Spatenstich für die Ortsumfahrung Oberlauchringen. Gemeinsam mit Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) und dem Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesverkehrsministerium, Norbert Barthle (CDU) und weiteren politischen Vertretern gab sie den offiziellen Startschuss für die mehrjährigen Bauarbeiten.

Gleich drei Mal stachen die insgesamt elf Politikern mit ihren Schaufeln in die Erde. Unter ihnen auch die Bundestagsabgeordnete Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD), der Landtagsabgeordnete Felix Schreiner (CDU), Bürgermeister Thomas Schäuble und Landrat Martin Kistler. Die somit insgesamt 33 Stiche stehen fast schon symbolisch für den großen Umfang der notwendigen Arbeiten, aber auch für die lange Wartezeit zur Realisierung der Umfahrung.

Landesverkehrsminister Winfried Hermann (B90/Grüne) sprach angesichts des Spatenstichs für die Ortsumfahrung Oberlauchringen on einem ...
Landesverkehrsminister Winfried Hermann (B90/Grüne) sprach angesichts des Spatenstichs für die Ortsumfahrung Oberlauchringen on einem historischen Tag. | Bild: Peter Rosa

Bereits seit 1992 steht sie im Bundesverkehrswegeplan. Im Jahr 2020 soll der Verkehr an dieser Stelle schließlich ins Rollen kommen. "Mit dem Beginn des Baus der Ortsumfahrung von Oberlauchringen wird für Lauchringen eine wichtige Entlastungsstraße gebaut, die gleichzeitig die A 98 mit der B 34 verbindet", sagte Verkehrsminister Winfried Hermann bei seiner Ansprache. Norbert Barthle, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur sprach von einem historischen Tag für Lauchringen und die Region.

Man habe lange auf diesen Moment gewartet, bestätigte auch Lauchringens Bürgermeister Thomas Schäuble. Die Umfahrung wird eine Länge von 2,132 Kilometern haben und 15,2 Millionen Euro kosten. Regierungspräsidentin Schäfer zufolge soll sie für Oberlauchringen eine Entlastung von bis zu 50 Prozent des knapp 10 000 Fahrzeuge umfassenden Durchgangsverkehrs herbeiführen.

In Unterlauchringen werde es 27 Prozent weniger Durchgangsverkehr geben. Rund 200 Bürger waren zu der Veranstaltung 300 Meter vor dem Ortseingang Oberlauchringen gekommen, die, nicht nur durch den Bratwurst- und Getränkestand, geradezu Volksfestcharakter hatte. Ebenfalls angereist waren 20 Grimmelshofener um ihren Ortsvorsteher Wolfgang Kaiser, die zurückhaltend, aber mit mehreren Schildern deutlich sichtbar für die Umfahrung Grimmelshofen demonstrierten.

Neben den zahlreichen Vertretern der Bundes-, Landes- und Regionalpolitik waren auch rund 200 Bürger zu dem feierlichen Spatenstich ...
Neben den zahlreichen Vertretern der Bundes-, Landes- und Regionalpolitik waren auch rund 200 Bürger zu dem feierlichen Spatenstich gekommen. Ebenfalls vor Ort war Oberbürgermeister Philipp Frank (vorne, zweiter von links). Musikalisch wurden sie vom Jugendorchester Lauchringen unterhalten. Dazu gab es Häppchen, Bratwurst und Getränke. | Bild: Peter Rosa

Nachdem die Vertreter der Politik mitsamt ihrer Entourage wieder aufgebrochen waren, blieben die Lauchringer gemeinsam vor Ort. Musikalisch wurde die Veranstaltung vom Jugendorchester Lauchringen untermalt. Bürgermeister Schäuble hatte die jungen Musiker bewusst eingeladen: "Ihr seid diejenigen von uns, die von dieser Umfahrung am längsten etwas haben werden."

Die gesamte Maßnahme betrifft eine Strecke von 2,132 Kilometern Länge. Diese ist einbahnig zweistreifig ausgelegt. Die Kosten belaufen sich auf rund 15,2 Millionen Euro und werden komplett vom Straßenbaulasträger (Bund) finanziert. Der Bau der Maßnahme startet bereits im August mit dem Neu- und Umbau des Anschlussbereichs der Ortsumfahrung an die bestehende B 34 am östlichen Bauende. Dieser Anschlussstellenbereich soll wie auch die Rad- und Wirtschaftswegeunterführung im kommenden Jahr abgeschlossen werden. Die Fertigstellung der Gesamtmaßnahme ist spätestens Ende 2021 vorgesehen.


Geschichte der Planung

Die Ortsumfahrung Oberlauchringen steht bereits seit 1992 im Bundesverkehrswegeplan. Ursprünglich war die Straße als Teilstück der Hochrheinautobahn A 98 geplant. Im Jahr 2003 gab es einen Rückschritt, als das Projekt aus dem Vordringlichen Bedarf gestrichen wurde. Nach einer Ortsbegehung 2006 kam wieder Bewegung in das Vorhaben. Damals wurde von der Autobahn-Planung abgerückt und stattdessen eine Umfahrung als Bundesstraße als Lösung in Betracht gezogen. 2011 wurde vom Straßenbaureferat beim Regierungspräsidium Freiburg die Genehmigung beantragt. Im September 2016 erteilte Verkehrsminister Alexander Dobrindt die Baufreigabe für die Umfahrung. (dc)