Das Technische Hilfswerk probte den Ernstfall in spektakulärer Kulisse des Ettikoner Kieswerks. Angenommen wurde die illegale Entsorgung eines 1000-Liter-Fasses und ein verunglückter Täter, der bei seiner Flucht in ein Schüttgutsilo gestürzt war. Der Technische Zug war mit gut 20 Mann unter dem Kommando von Sven Marzian mit Blaulicht zum Retten und Bergen ausgerückt.
Alexander Schmidt, stellvertretender Ortsbeauftragter und Schöpfer des Szenarios, alarmierte seine Kameraden direkt vom vermeintlichen Tatort aus über Funk, einer Senke am oberen Rand des Kieswerks, in der Nähe der Landstraße zwischen Kadelburg und Lauchringen. Wenige Minuten später erreichten mehrere im Kaitle stationierte Fahrzeuge den nächtlichen Einsatzort. Zunächst wurde dieser mittels des 16 Kilowatt starken Lichtmastanhängers ausgeleuchtet. Vier Atemschutzgeräteträger begaben sich zu dem Fass, um seinen Zustand und Inhalt zu erkunden. Schnell konnte anhand des Gefahrgutaufklebers ermittelt werden, dass es sich um Lack handelte.
Mithilfe der Seilwinde des Gerätekraftwagens 1 und mehreren Brettern wurde das Fass wie auf einem Schlitten die steile Rampe hinauf aus der Senke gezogen. Zwei Atemschutzgeräteträger sicherten ihre Kameraden, um im Notfall schnell helfen zu können. Zwar handelte es sich in diesem Fall laut Kennzeichnung nur um Lack, dennoch ist in einem solchen Fall nicht auszuschließen, dass sich in der Senke Gase sammeln oder der Inhalt des Fasses von der Kennzeichnung abweicht. Der Behälter wurde aufgeladen und an der Einfahrt des Kieswerks an einen Entsorger übergeben. Derweil konnte auch die verunglückte Person mittels Trage aus dem Schüttgutsilo gerettet und an Rettungskräfte übergeben werden.
„Die Herausforderung bei diesem Einsatz war, wie mit der Gefahrensituation umgegangen werden soll sowie die Koordination der einzelnen Gruppen untereinander“, sagte Alexander Schmidt, der mit der Leistung zufrieden war. Nicht selten finden sich die Helfer in ebensolchen Szenarien wieder, wo an zwei schwer zugänglichen Einsatzstellen gearbeitet werden muss. Die Probe wurde von Thomas Werner, Gesamtkommandant der Freiwilligen Feuerwehr Küssaberg, sowie Reinhardt Schmidt, dem Alt-Ortsbeauftragten des THW-Ortsverbands Waldshut-Tiengen, beobachtet.