Der kalte Winter ist noch nicht vorbei und schon legt die Naturschutzgruppe aus Küssaberg wieder los. Bereits am 13. Februar waren die Mitglieder schon zum Baum- und Rückschnitt in Küssnach und Bechtersbohl unterwegs.
Am vergangenen Wochenende wurden auch schon die Schutzzäune für die Amphibien zwischen Dangstetten und Reckingen wieder aufgestellt, damit die Tiere auf den Straßen nicht überfahren werden, wenn sie zu ihren Laichplätzen wandern. 28 Naturschutzfreunde trotzten dem schlechten Wetter bei diesem Einsatz für die Tiere. Auch fünf Kindergarten- und Schulkinder waren dabei und halfen kräftig mit. Normalerweise ist die Zeit noch nicht reif dafür, aber der Klimawandel mit den wärmeren Zeiten im Frühjahr zwingt die Naturfreunde dazu, früher als geplant ihre Einsätze zum Schutz der Natur durchzuziehen. Wird es früher wärmer, reagieren die Amphibien und fangen früher an, zu laichen.
Die Naturfreunde Küssaberg unterstützen die Frösche und Kröten auf der Wanderung zu ihren Laichplätzen. Dafür wird zunächst mithilfe eines Traktors der Graben ausgehoben, in dem dann der Schutzzaun befestigt wird. In bestimmten Abständen werden dann Eimer deponiert, in die die Tiere hineinfallen sollen. Zu Beginn der Aktion, 1990, hatten die Helfer es noch mit tausenden Amphibien zu tun. Durch die Klimaerwärmung sind es mittlerweile gerade noch 500 bis 1000 Kröten, die den Wege zum Laichplatz suchen.
Exkursionen mit Kindergartenkindern und Schülern gibt es aber immer noch, um den Kindern das Wunder der Natur etwas näher zu bringen. Was allerdings die Arbeit stört und behindert, sind Menschen, die sich scheinbar kaum Gedanken um die Natur und die Umwelt machen. So auch in diesem Fall, als unweit der Stelle, an der die Kröten den Weg queren, illegal abgeladener Bauschutt zu finden war.
„Hauptsächlich Erdkröten und Grasfrösche sind diejenigen, die am meisten in dieser Region zu finden sind. Es hat aber in den letzten Jahren etwas nachgelassen“, erklärt der ehemalige Vorsitzende der Naturschutzgruppe, Fredy Forster. In der Nähe des Kieswerks Tröndle wurde ein Weiher angelegt. Die geretteten Amphibien werden täglich zwischen 8 und 9 Uhr aus den Eimern geholt und dorthin gebracht, um in Ruhe ablaichen zu können.
Passiert das später, können ihre Fressfeinde, wie der Graureiher, sich an einer reichen Tafel laben. Weil es in den vergangenen Jahren nicht allzu viel Regen gab, stand dieser Weiher schnell einmal ohne Wasser da und somit war der Laich der Amphibien in Gefahr, auszutrocknen. Dann wurde in Containern und Fässern Wasser besorgt und in den Weiher gekippt. Wenn alle Zäune stehen, wartet die Gruppe nun auf Regen, denn nur bei Regen und wenn es nicht so kalt ist, dann wandern die Tiere zu den Laichplätzen. Ansonsten bleiben sie im Biotop Matzental.