Wie leben ältere Generationen in Zukunft? Diese Frage stand beim Wohnprojekt „Mitenand däheim“ in Kadelburg im Mittelpunkt. Im April 2022 wurde das ambitionierte Projekt der Gemeinde Küssaberg seiner Bestimmung übergeben. Zunächst bezogen die ersten Bewohner die acht seniorengerechten Wohnungen.

Die Bewohner der Anlage gestalten den Tagesablauf selbst und können sich, wenn sie wollen, an den Alltagsaktivitäten wie der Zubereitung der Mahlzeiten beteiligen. Alltagsbegleiter bieten Unterstützung. Das gemeinschaftliche Beisammensein wird in der großen Wohnküche und im Wohnzimmer sowie auf zwei weiteren Terrassen, umgeben von einer Parkanlage, gepflegt.

Das Projekt Mitenand däheim richtet sich an alleinstehende Menschen mit und ohne Unterstützungsbedarf.
Das Projekt Mitenand däheim richtet sich an alleinstehende Menschen mit und ohne Unterstützungsbedarf. | Bild: Rolf Bendel

Seit Anfang 2023 leben nun auch die ersten Bewohnerinnen in der selbstbestimmten Wohngruppe. Dorothea Gross aus Kadelburg und Hildegard Dolereit aus Schwörstadt führen nun ein Leben, wie sie es sich auch gewünscht haben – gemeinschaftlich und doch selbstbestimmt.

Die Küche mit Speiseraum.
Die Küche mit Speiseraum. | Bild: Rolf Bendel

Im Gespräch verrät Hildegard Dolereit auch den Grund, warum sie jetzt in Kadelburg wohnt: „Meine Tochter hat sich nach was passendem für mich umgesehen, weil ich nach einem Sturz leicht pflegebedürftig geworden bin. Und da war dieses Haus hierfür ich genau das richtige.“

In ein Altersheim wollte sie nicht ziehen – „da sind zu viel Menschen gestorben“, erzählt sie. Am Anfang sei sie skeptisch gewesen. „Aber als ich damals das Haus gesehen habe, den Garten rundherum und diese schöne Lage. Es hat alles gepasst. Und jetzt bin ich hier und hier bleib ich.“

Ein Einblick in den Innenhof der Wohnanlage.
Ein Einblick in den Innenhof der Wohnanlage. | Bild: Rolf Bendel

In ihrer Wohnung in Schwörstadt hatte sie einen Brennofen für die vielen Puppen, die sie selber noch hergestellt hat. Von diesen hat sie auch noch einige in ihr jetziges Zimmer mitgenommen. In der Wohngruppe hat begonnen, Perlenblumen zu modellieren.

Auch Dorothea Gross hat sich gut eingelebt. In der Fasnachtszeit bekam sie von ihren Freundinnen, den Unterdörflerinnen, Besuch. „Ich bin auch froh, dass ich diesen Schritt getan habe. Alles gefällt mir hier. Frau Fink sie ist immer so nett und kümmert sich um uns. Wir werden hier sehr gut betreut. Sie ist Tag und Nacht für uns da.“

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