Liselotte Noth

Küssaberg – „So eine Situation haben wir noch nicht erlebt“, stellen selbst alt gediente Feuerwehrleute fest. Am Samstag wurden sie zu einem Großbrand in Dangstetten gerufen. „Und wir hatten Riesenglück“, sagt der Einsatzleiter, Kommandant Thomas Werner, denn: Da Feuerwehrmänner in der Nachbarschaft wohnen, konnten sie noch vor dem offiziellen Alarm um 21.10 Uhr reagieren. Zudem war es der Einsatzzentrale aufgrund ihrer professionellen Brandmeldung möglich, sofort die Gesamtwehr von Küssaberg und zusätzlich die Drehleiter der Feuerwehr Klettgau zu alarmieren. „Es ging um wertvolle Minuten“, schildert Kommandant Thomas Werner die brenzlige Situation durch die enge Bebauung am Rande des alten Dorfkerns. Bewohner waren in Aufregung – am Nachbargebäude platzten bereits Fenster und schmolzen die Fensterläden. Innert kürzester Zeit ließen die Flammen den Dachstuhl und die Giebelseite des brennenden Hauses zusammenstürzen. Das ältere Wohngebäude mit Ökonomieteil stand glücklicherweise seit dem Tod der Besitzerin leer, sodass keine Personen zu Schaden kamen.

Etwa 70 Feuerwehrmitglieder arbeiteten von Beginn an zielorientiert Hand in Hand. Ihr Löschangriff erfolgte aus den verschiedensten Richtungen, erschwert allerdings durch die eingeschränkte Zugänglichkeit am Hang. Und sie waren insbesondere auf den Schutz der Nachbargebäude bedacht. „Zum Glück war relativ windstill“, sagt Kommandant Thomas Werner und fügt nach der großen Aufregung an: „Eine solche Situation will man nicht noch einmal erleben.

“ Auch die Bewohner atmeten auf, als die Feuerwehr das Feuer unter Kontrolle hatte. Bürgermeister Manfred Weber war vor Ort, eine Einsatzgruppe auch des Roten Kreuzes, Kreisbrandmeister Thomas Santl und sein Stellvertreter Andreas Kuhnert sowie Vertreter des THW. „Dank vorbildlichem Einsatz der Feuerwehren aus Küssaberg und Klettgau konnte ein noch größerer Schaden und ein Übergreifen der Flammen auf die Nachbargebäude verhindert werden“, ist Bürgermeister Manfred Weber froh. Er dankt allen Ehrenamtlichen für den teils ununterbrochenen Einsatz bis zum Sonntagmorgen. Was den Brand verursachte, ist noch nicht bekannt.

Nach den bisherigen Erkenntnissen der Polizei brach das Feuer im Scheunenteil aus. Die Polizei spricht von einem Schaden von über 200 000 Euro. Die Polizei bittet zudem die Person, die mit der Drohne Aufnahmen vom Brandverlauf gemacht hat, sich beim Polizeiposten in Tiengen, Telefon 07741/ 831 60, zu melden. Die Bilder könnten für die Polizei für die Ermittlung der Brandursache und des Brandverlaufs von Bedeutung sein.