Tina Prause

Für die vielen Stammgäste des „Sambuko“ in Kadelburg war die Nachricht ein Schock. Am Samstagabend verabschiedet sich das Team mit einer letzten Party und schließt nach 18 Jahren seine Türen. Viele Partys haben in dem Musikpub stattgefunden. Besonders beliebt beim Publikum waren die Hasenparty zu Ostern und die Nikolausparty in der Adventszeit.

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Seit einigen Jahren organisierte Inhaber Andreas Schnäbele auch den Kadelburger Weihnachtshock, der mit jedem Jahr beliebter wurde. „Unser Markenzeichen war auch das gute Publikum, es gab fast nie Ärger“, erinnert er sich. Früher hatte der Musikpub schon ab 11 Uhr geöffnet. „Damals merkten wir schon, dass es nicht funktionierte, so früh aufzumachen und haben dann erst ab 17 Uhr geöffnet“, so Schnäbele.

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Unabhängig davon ging Erfolgsgeschichte des „Sambuko“ weiter. Über die Grenzen Küssabergs hinaus kamen die Gäste zu den Partys. 90er Jahre Stars wie Mr. President traten dort auf. „Das finanzielle Risiko dabei ist immer enorm gewesen“, erklärt Andreas Schnäbele. Aber es hat immer funktioniert. Warum also kam die Entscheidung, das „Sambuko“ zu schließen?

Das Feierabendbier wird nicht mehr in der Kneipe eingenommen

Seit gut zwei Jahren stellte Andreas Schnäbele ein verändertes Ausgehverhalten fest. Es gab praktisch niemanden mehr, der nach Feierabend noch auf ein Bier vorbeikam oder sich mit Freunden traf. Am Wochenende saßen sich Jugendliche oft nur gegenüber und spielten mit ihrem Handy – Unterhaltungen gab es nur wenige, beobachtete er. Für Partys musste sich das Team des „Sambuko“ immer etwas Besonderes einfallen lassen. Trotzdem bleiben mehr und mehr Jugendliche lieber zu Hause und spielten mit Konsolen oder anderem.

Die Menschen reden nicht mehr miteinander

Im Internet unter #kneipensterben existierten einige Berichte, dass dies ein Hauptgrund für viele Schließungen in der Gastronomie ist. Der Trend betrifft also nicht nur das „Sambuko“ und Andreas Schnäbele sieht ihn mehr als bedenklich. „Leute, redet mal wieder miteinander und legt das Handy weg“, ist sein Aufruf. Eins ist ihm noch wichtig, zu sagen: „Ich bedanke mich für die Treue unserer Gäste, die unvergesslichen Partynächte, bei meinem Team, dass immer hinter mir stand und mich immer unterstützt hat, und bei meiner Familie. Ein besonderer Dank geht an meinen Bruder Michael und an Bobby Wagner, die immer ein offenes Ohr für mich hatten und mir zur Seite standen“.

Die Abschiedsparty findet am Samstag, 23. Februar, von 20 bis 3 Uhr statt. Der Eintritt ist frei. Informationen, was danach in den Räumen angeboten wird, liegen aktuell nicht vor.