Es war am Dienstagabend, gegen 21 Uhr, als im Musikklub Deutschland auf SWR 1 ein Song im Radio lief und Severin Ebner aus Laufenburg ganz genau hinhörte, was von Stuttgart aus gesendet wurde. „These are the Days“ klang es aus den Anlageboxen. Eine Neuauskopplung, die zumindest für Severin Ebner und seine Bandkollegen Daniele Cuviello und Patrick Huber gar nicht so neu ist. Zusammen sind sie Sameday, eine Band aus der Region und sie haben diesen Song, der da landesweit ausgespielt wurde, geschrieben.
„Das ist immer noch besonders, die eigene Musik und das, was darüber erzählt wird, im Radio zu hören. Auch wenn es vielleicht ein etwas altmodisches Musikformat ist“, sagt Severin Ebner, im Interview mit dem Südkurier. Viel Zeit hat er nicht, wir treffen ihn am Telefon. Ein persönliches Gespräch wird es dennoch. Über musikalisches Schaffen, die neue Single und darüber, wie gut es tut zurück zu sein.
Neuer Song vermittelt Freiheitsgefühl
Die Freiheit, einfach mal loszugehen, dem Schönen entgegen, darum geht es in dem neuen Lied „These are the Days“, das vor knapp zwei Wochen erschienen ist. Das dazugehörige Video visualisiert genau das, was mit Worten immer leicht gesagt ist. Es ist ein Song, der nicht nur nach Sommer klingt, sondern nach zwei Jahren voller Sorgen und Einschränkungen noch mehr kann, wie Severin Ebner findet: „Wir haben überlegt: Mit was melden wir uns zurück? Und haben uns dann bewusst entschieden, dass einen Song braucht, der Leichtigkeit und ein positives Gefühl vermittelt.“
Seinen Ursprung hat der Song in einer Zeit, als Corona noch als Biermarke am bekanntesten war. „Da waren wir in Richtung Bretagne unterwegs und durch unsere damalige Stimmung ist der Song entstanden“, erinnert sich Severin Ebner. „These are the Days“ hat über die Zeiten der Pandemie hinweg dieses Lebensgefühl konserviert. Jetzt sollen alle etwas davon abhaben dürfen. „Es ist auch ein Song, der live Spaß macht. Die Leute machen mit und das ist natürlich für uns ein wichtiger Faktor: Der Song muss zünden“, unterstreicht Severin Ebner.
Vorfreude auf die Fans
Diese pure Freude, die „These are the Days“ auf der Bühne ausstrahlt, war aber nicht immer da. „Im Studio ist uns dieser Song schwergefallen“, erzählt Severin Ebner. Kreative Arbeit lässt sich eben nicht messen, planen oder kalkulieren.
Dafür hat jeder Text, jede Melodie und jeder Rhythmus in den Songs von Sameday seine Geschichte. „Wir sind eine selfmade Band auf einem kleinen Schiff. Dafür haben wir die Freiheit, dass uns niemand vorschreibt, wie unsere Musik zu klingen hat“, sagt Severin Ebener über die Schaffensprozesse der Band, die sich im heimischen Studio in Laufenburg professionell eingerichtet hat: Bis auf das Mastering – also der letzte Schritt in der Produktionskette – machen die drei alles selbst.

Jetzt heißt es aber erst einmal Koffer packen: Im Juli geht es auf Tour in den Norden der Bundesrepublik, im Herbst spielen Sameday dann auch wieder ihr Traditionskonzert im Kursaal, wenn auch noch nicht am regulären Termin zwischen den Jahren. „Wir sind froh um die Wende, dass wir wieder spielen dürfen und mit einem neuen Song am Start sind. Trotzdem steht vor dem Winter noch ein Fragezeichen“, erklärt Severin Ebner mit Blick auf die anhaltende Corona-Lage.
Album in Vorbereitung
Sameday hat die Zuversicht im Herzen, vielleicht gerade weil sie als Bühnenkünstler mit am härtesten von den Corona-Einschränkungen betroffen waren. „Wir waren zwei Jahre weg vom Fenster. Musik und Konzerte gehen ohne Menschen nicht gut. Weitergemacht haben wir trotzdem, wir haben ein paar neue Songs in petto“, erzählt Severin Ebner.
Wann das auch ihre Fans zu hören bekommen, steht aber noch nicht fest: „Zuerst wollten wir ein Album rausbringen, haben uns dann aber für eine EP entschieden.“ Denn ein Album ohne Konzerte wollen Sameday nicht. Ihr Platz ist bei ihrem Publikum. Und dorthin sind sie unterwegs.