Sie traf die über drei Monate geschlossene Grenze zur Schweiz gerade in den Anfangstagen Mitte März besonders: Menschen, die am Hochrhein leben und in der Schweiz arbeiten. Ein Blick in die Statistik des Jahres 2019 zeigt: In den Landkreisen Lörrach und Waldshut leben rund 35.500 Menschen, die zum Arbeiten in die Schweiz fahren.
Nach Auswertung der Wirtschaftsregion Südwest für den Hochrhein, den dieser Einordnung zugrunde liegt, pendelten im vergangenen Jahr insgesamt 21.372 Personen aus dem Kreis Lörrach (2018: 21.334) und 14.218 Personen aus dem Kreis Waldshut (2018: 14.160) zur Arbeit in die grenznahe Schweiz. Somit ist die Zahl der Grenzgänger aus den Kreisen Lörrach und Waldshut nach einem Rückgang 2017 erneut leicht angestiegen.
Wo wohnen die Grenzgänger?

Für den Kreis Lörrach gilt, ähnlich wie in den Jahren zuvor, dass ein Großteil der Pendler in den großen Städten entlang der Grenze wohnhaft ist: Gut zwei Drittel der Grenzgänger wohnen in Lörrach, Rheinfelden, Weil am Rhein und Grenzach-Wyhlen.
Anders als im Landkreis Lörrach wohnen nur knapp ein Viertel aller Grenzgänger aus dem Landkreis Waldshut zusammengerechnet in den großen Städten Waldshut-Tiengen, Bad Säckingen, Laufenburg und Wehr. Dennoch liegt auch hier der Schwerpunkt in den grenznahen Kommunen am Rhein.
Wo arbeiten die Grenzgänger?

Arbeitsstätte vieler Pendler aus dem Landkreis Lörrach ist der Kanton Basel-Stadt, wo insgesamt 10.351 Personen, und somit beinahe die Hälfte aller Grenzgänger, arbeiten. In den Kanton Basel-Landschaft fahren täglich 6500 Arbeitnehmer zur Arbeit.
Nummer eins der Zielkantone für die Bewohner des Kreises Waldshut ist der Kanton Aargau. Knapp die Hälfte der Grenzgänger, nämlich insgesamt 6.886 Personen, pendelte dorthin, gefolgt von 3.415 nach Zürich und 1.281 nach Schaffhausen.
In welchen Gemeinden pendeln die meisten Beschäftigten in die Schweiz?
Etwas anders sieht es bei der Grenzgängerdichte aus. Diese errechnet sich aus dem Quotienten der Grenzgänger an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort. Die Grenzgängerdichte trifft die beste Aussage darüber, wie viele Arbeitnehmer eines Wohnortes zum Arbeiten in die Schweiz fahren.
An der Spitze im Landkreis Lörrach stehen die Gemeinden Inzlingen (35,7 Prozent), Grenzach-Wyhlen (34,5 Prozent), Rümmingen (30,1 Prozent) und Binzen (29,4 Prozent). Im Landkreis Waldshut pendelten besonders viele Menschen aus den Gemeinden Hohentengen (38,1 Prozent), Dettighofen (35,7 Prozent), Jestetten (35,4 Prozent) und Lottstetten (33,6 Prozent) in die Schweiz zur Arbeit.
Hier zeigt sich deutlich, dass im Verhältnis zur Gesamtzahl der Beschäftigten, die großen Städte Lörrach, Rheinfelden, Weil am Rhein, Waldshut-Tiengen und Bad Säckingen bei der Grenzgängerdichte nur etwa zwischen 19,8 Prozent und 25,4 Prozent liegen.