Für Autofahrer wird es in Deutschland wieder teurer. Seit Donnerstag, 1. September, endet der sogenannte Tankrabatt nach drei Monaten. Für die Monate Juni, Juli und August hatte die Bundesregierung kurzfristig die Energiesteuer gesenkt. Für den Liter Diesel sollte dies eine Preissenkung um 14 Cent bringen. Super sollte dadurch 30 Cent günstiger werden. Aber sind die Preise am Morgen des ersten Tages an den Tankstellen am Hochrhein wirklich so stark gestiegen? Und wie sehen die Preise jetzt im Vergleich zur Schweiz aus?
Noch schnell den Rabatt nutzen
Dass es ab dem 1. September wieder teurer wird, war am Mittwochabend zuvor vielen Autofahrern bewusst. Mancherorts bildeten sich an den Tankstellen längerer Schlangen als sonst üblich. So auch in Bad Säckingen an den Tankstellen der OMV und der Esso. Ob der Tank nun halb voll war oder nur zu einem Viertel, die Stimmung ist bei fast allen Autofahrern gleich. Jeder will noch einmal die günstigeren Preise ausnutzen.

So auch Lars Münchhoff aus Mumpf in der Schweiz. „Bei dem großen Tank ist das eine Menge, die ich spare“, sagt er, auch wenn er mit der aktuellen Tankfüllung noch ein wenig fahren könnte. Aber dass er jetzt in Säckingen an der OMV tankt, wird für die nächste Zeit wohl das letzte Mal gewesen sein. Ab morgen werde er wieder in der Schweiz tanken, denn in Mumpf liege „der Preis für einen Liter Benzin bei knapp über zwei Euro“.

Teilweise deutliche Schwankungen bei den Preisen
Auch an der Esso bilden sich Schlangen vor den Zapfsäulen. Hier steht auch Hubert Brunner. Er hat erwartet, dass jetzt so viel los ein wird. Und auch, wenn der Tank noch zu einem Viertel voll ist, nutzt er den günstigeren Kraftstoff.

Die 2,30 Marke wird am ersten Morgen entlang des Hochrheins noch nicht erreicht. In Rheinfelden und Bad Säckingen liegt der Preis für den Liter Diesel an zwei besuchten Tankstellen bei 2,27 Euro. Nur bei der Esso in Bad Säckingen bezahlen die Kunden einen Cent mehr. Bei Diesel zeigt sich, dass an den meisten Tankstellen schon fast der volle Rabatt wieder aufgeschlagen wird. Bei der Esso Tankstelle in Rheinfelden hingegen war der Preis um 9 Uhr noch auf 2,21 Euro. Sie war damit nicht nur am günstigsten, sondern verzeichnete auch den geringsten Preisanstieg.

Preis wird sich langsam wieder anpassen
Auch bei Super sind die Preise ähnlich gestiegen wie bei Diesel. Das bedeutet aber auch, dass bei den aktuellen Preisen noch nicht der volle Rabatt aufgeschlagen wurde. Dies bestätigt auch die Vermutung einer Sprecherin des Bundesverbands mittelständischer Mineralölunternehmen Uniti: „Der Sprit wird sicher nicht gleich um 30 Cent teurer werden – da sicher auch noch Restbestände günstigeren Sprits in den Lagern sind“, so die Antwort auf ein Anfrage zwei Tage vor Ende des Rabatts.

Die Uniti-Sprecherin vermutet aber, dass die Preise in den kommenden Tagen weiter steigen werden: „Der Spritpreis wird langsam wieder auf sein vor-Tankrabatt-Niveau anziehen, da die Spotmarktpreise weiterhin hoch sind und nicht nachgeben.“

Lohnt es sich jetzt, in die Schweiz zu fahren?
Je weiter die Preise steigen, desto mehr könnte sich für deutsche Autofahrer auch die Fahrt in die Schweiz lohnen. Eine kurze Stichprobe in der Schweiz zeigt aber, dass die Preise an den Tankstellen noch höher sind. Im schweizerischen Rheinfelden war die Coop-Tankstelle am günstigsten. Hier bezahlt man für einen Liter Super umgerechnet 2,15 Euro. Für Diesel hingegen bleibt – aufgrund der geringeren Abgaben – weiterhin in Deutschland günstiger – und wird es wohl auch bleiben. An der selben Tankstelle werden für einen Liter 2,38 Euro fällig.

Noch höher sind die Preise im bekanntlich teureren Stein (AG). Hier kostet ein Liter Diesel umgerechnet 2,67 und ein Liter Super 2,38 Euro. Damit sich die Fahrt nach Stein lohnt, müssten die Preise in Deutschland noch einmal deutlich anziehen.