Im landesweiten Durchschnitt steht der Hochrhein in Sachen Scheidungsrate gut da: Laut Medienmitteilung des Zeitungsdiensts Südwest (zds) sind 2021 am Hochrhein 292 Ehen in die Brüche gegangen. Im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um 33 Fälle.
„Deutschlandweit gingen im Jahr 2021 laut Statistischem Bundesamt 142.751 Ehen endgültig in die Brüche“, heißt es in der Mitteilung. Im Land Baden-Württemberg seien die Scheidungen um 293 Fälle auf 18.374 gestiegen.
Scheidungen ohne und mit Kindern
2021 seien im Landkreis Waldshut 142 Paare ohne minderjährige Kinder auseinandergegangen. Im Vorjahr seien es noch 155 gewesen. Schwieriger wird es allerdings, wenn die gemeinsamen Kinder von der Scheidung betroffen sind.
„Laut der Regionaldatenbank Genesis waren 241 minderjährige Kinder vom Scheitern der ehelichen Beziehung ihrer Eltern betroffen“, so der zds. Davon hätten 82 der Ehepaare ein Kind gehabt, 68 seien Eltern von zwei oder mehr Kindern gewesen.

„Dass für die im Kreis Waldshut betroffenen 241 Scheidungskinder das Leben nicht mehr so einfach ist, zeigt das breite Beratungsangebot für Betroffene und die Forschung, die sich mit Scheidungskindern beschäftigt.“
Sobald der Beziehungsstress für die Eltern mit der Scheidung vorbei ist, geht es für die gemeinsamen Kinder erst richtig los. Oft stehen sie dann vor besonderen Herausforderungen.
Eine Trennung beeinflusst den weiteren Lebensweg
Fest stehe, dass sowohl eine Scheidung als auch „dauerstreitende“ Eltern den Lebensweg der Kinder beeinflussen. Wie sehr Kinder unter der Trennung leiden, ist jedoch schwer herauszufinden.
Generell bietet das Jugendamt bei Scheidungen ein Beratungsangebot an, erklärt Susanna Heim, Leiterin Kommunikation und Kultur des Landratsamts Waldshut. „Das brauchen viele Familien aber auch gar nicht, da sie Lösungen finden für den gemeinsamen Umgang.“