Die Straße durch das Wehratal und die Wanderwege, die durch eine der schönsten Etappen des beliebten Schluchtensteiges führen, werden ab 16. Oktober wegen Holzerntemaßnahmen zur Verkehrssicherung mit anschließender Felsberäumung für etwa zehn Wochen gesperrt. Bei einem Informationsabend in der Wehratalhalle in Todtmoos stellten Vertreter des Landratsamts und von Forst BW die Maßnahme ausführlich vor und begründeten die zeitliche Ausführung, die im Vorfeld für Unmut gesorgt hatte.

Bürgermeister wollten Verschiebung

Die Bürgermeister von Wehr und Todtmoos, Michael Thater und Marcel Schneider, betonten gleich zu Beginn, dass es ein Wunsch der beiden Kommunen gewesen sei, die Maßnahme im Frühjahr durchzuführen und nicht vor dem nahenden Winter.

Infoabend zum Thema Sperrung Wehratal in Todtmoos: von links: Bürgermeister Michael Thater, Wehr, Bürgermeister Marcel Schneider, ...
Infoabend zum Thema Sperrung Wehratal in Todtmoos: von links: Bürgermeister Michael Thater, Wehr, Bürgermeister Marcel Schneider, Todtmoos, Georg Löffler von Forst BW und Dieter Bollinger vom Baureferat Süd. | Bild: Andreas Böhm

Der Grund für den Beginn der Maßnahme Mitte Oktober ist naturschutzrechtlichen Belangen geschuldet. Markus Lazarte vom Umweltamt des Landkreises führte rechtliche Vorgaben durch den speziellen Artenschutz der Tierwelt an; insbesondere gilt es, die im Wehratal heimischen Vögel und andere Tiere während der Brutzeit im Frühjahr nicht zu stören. Deshalb sind gewisse Zeiträume für solche Maßnahmen per Verordnung ausgeschlossen.

Ein weiteres Argument für den Herbst führte Georg Löffler, Leiter des Forstbezirks Hochrhein an: „Aus Sicherheitsgründen müssen die Bäume im Bannwald für die Holzernte laubfrei sein.“ Caren Denise Sigg vom Dezernat für Mobilität erklärte, dass die Arbeiten zur Holzernte und die Felsberäumung eng verzahnt werden sollen, um eine längere Sperrung zu vermeiden: „Ich bin optimistisch, dass die zehn Wochen eingehalten werden können.“

Appell an Autofahrer

Dieter Bollinger vom Baureferat Süd antwortete auf Nachfrage zu einer möglichen Ausweitung der Sperrung: „Wir sehen keine Folgemaßnahmen, die zu einer weiteren Sperrung führen.“ Bollinger appellierte eindringlich an die Bevölkerung, die Sperrung der Straße und Wanderwege nicht zu ignorieren. Es sei unverantwortlich, an Absperrungen vorbei zu fahren.

In der anschließenden Fragerunde wurden ein möglicher Stopp der Arbeiten bei einem Wintereinbruch und das kurzfristige Öffnen der Straße angesprochen. Georg Löffler hierzu: „Wir müssen schauen, was dann möglich ist.“

Hotzenwaldstrecke bald wieder frei

Dieter Bollinger erklärte auf Nachfrage eines Zuhörers, dass die Vollsperrung der Landesstraße über den Hotzenwald bis Mitte Oktober aufgehoben wird, und diese somit als Umleitung für das gesperrte Wehratal genutzt werden kann. Ein Zuhörer forderte, dass genügend Arbeiter vor Ort sind, um die Maßnahme zügig durchzuführen. Dies wurde seitens der Behördenvertreter zugesichert.

Ein Stein des Anstoßes war der schon jahrelang gesperrte Wanderparkplatz bei der alten Brücke im Wehratal wegen eines möglichen Felssturzes. Auf Nachfrage erklärte Dieter Bollinger, dass eine Beseitigung des Felsens während der Sperrung nicht eingeplant sei und stieß dabei auf Unverständnis. Bollinger: „Wir machen das, wenn das ansteht; in der nächsten Periode 2024/25.“ Da der Parkplatz auf Gemarkung Wehr ist, meldete sich prompt Bürgermeister Michael Thater zu Wort: „Es ist ein absolutes Unding, dass der Parkplatz als Querung des bekannten Schluchtensteiges jahrelang gesperrt ist.“

Bürgermeister Marcel Schneider machte abschließend auf die spürbaren Auswirkungen der Sperrung aufmerksam und bat, an die Adresse der Behörden gerichtet darum, den Tourismus als wichtigsten Wirtschaftsfaktor für Todtmoos im Auge zu behalten.

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